Frankfurt/Main. Lufthansa Cargo, Frachttochter der Lufthansa hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 249 Millionen Euro erwirtschaftet und liegt damit knapp hinter dem Rekordergebnis aus dem Jahr 2010 (310 Millionen Euro). Diese Zahlen wurden schon bei der Bilanzpressekonferenz des Mutterkonzerns Lufthansa am 15. März bekannt. Der Umsatz der Frachtairline stieg 2011 um 5,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro (2010: 2,8 Milliarden Euro).
Vor allem in den großen Luftfrachtmärkten China und Indien hatte der Carrier mit Nachfragerückgängen zu kämpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl Ulrich Garnadt anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Deshalb habe man im vergangenen Jahr zunehmend Kapazitäten von Asien in Richtung Nordamerika verlagert und neue Zielorte ins Streckennetz integriert.
Erneut machte die LH Cargo deutlich, dass ein dauerhaftes Nachtflugverbot in Frankfurt sich als Wachstumsbremse für das Unternehmen auswirken würde. Die Entscheidung darüber will das Leipziger Bundesverwaltungsgericht am 4. April verkünden. Sollten die Richter nächtliche Frachtflüge verbieten, komme mitttelfristig München als Standort für die Stationierung von Frachtern der LH Cargo ergänzend zu Frankfurt infrage, sagte CEO Garnadt. Dort gebe es immer mehr Passagierflüge der Lufthansa, sodass die Umladung von Sendungen von Frachtflugzeugen in die Unterflurkammmern der Passageflotte zunehmend attraktiv erscheint. Auf dieser Konnektivität basiere das Geschäftsmodell seiner Linie, so der Manager. Seiner Aussage zufolge machen Transitfrachten 70 Prozent des Gesamtaufkommens der von LH Cargo weltweit geflogenen Güter aus. Für Lufthansa Cargo belaufe sich der wirtschaftliche Schaden bei einem dauerhaften Nachtflugverbot auf 40 Millionen Euro jährlich, weil wichtige Expressverbindungen verloren gingen.
Für das Sparprogramm SCORE, das im gesamten Lufthansa Konzern umgesetzt wird, wolle Lufthansa Cargo ab 2015 jährlich mit 70 Millionen Euro Ergebnisverbesserung beitragen, erklärte Lufthansa Cargo Finanzvorstand Peter Gerber. Für 2012 rechnet die Airline mit einem Ergebnis das unter dem Niveau von 2011 bleiben dürfte. (diwi)