Frankfurt. Die Lufthansa Cargo hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn in Höhe von 77 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies sind 28 Millionen weniger als im Vorjahr. „Das Ergebnis ist für uns eine Enttäuschung, aber wir haben es im Unterschied zur europäischen Konkurrenz geschafft, profitabel zu bleiben“, so Vorstandschef Karl Ulrich Garnadt auf der heutigen Bilanzpressekonferenz der Gesellschaft. Der Umsatz ging um 9,2 Prozent zurück, auf insgesamt 2,4 Milliarden Euro. Die operative Marge betrug 3,2 Prozent, was einem Minus von 0,7 Prozentpunkten entspricht.
Für das laufende Jahr erwartet der Manager ein moderates Wachstum der Geschäftsaktivitäten von etwa 5 Prozent. Alle Wirtschaftsindikatoren sprechen für einen leicht positiven Trend, so Garnadt. Er verwies darauf, dass sein Unternehmen flexibel auf kurzfristige Marktentwicklung durch gezielte Kapazitätssteuerung der Frachterflotte reagieren werde. Derzeit betreibt die LH Cargo 14 MD-11-Frachter und zwei von fünf fest bestellten Boeing Triple Seven Frachter, wobei der dritte Flieger morgen von Seattle nach Frankfurt überführt und von der LH Cargo in Dienst gestellt wird. Die vierte Maschine folgt im Sommer und der fünfte Frachter im kommenden Jahr.
Der Frachtchef verwies darauf, dass sein Unternehmen eine führende Rolle übernehmen werde zur Verbesserung des Frachtstandortes Frankfurt-Main. So müssten die LKW-Verkehre bei der Anlieferung und Abholung von Sendungen elektronisch gesteuert werden, um Staus und unnötige Zeitverluste und damit auch Kosten zu vermeiden. Das betreffe auch die Bodenprozesse auf dem Vorfeld des Airports.
Kooperation mit Passagier-Airline im Sommer
Garnadt bestätigte frühere Ankündigungen, wonach im Sommer dieses Jahres eine Kooperation der LH Cargo mit einer Passagierfluglinie vereinbart und bekanntgegeben werden soll. Durch die Nutzung der Unterflurkapazität des künftigen Partners erweitert die deutsche Frachtlinie ihre Transportoptionen und erhöht die Marktpräsens. Um welche Partnerairline es sich handelt, erwähnte Garnadt nicht.
Um trotz des wettbewerbsintensiven Umfelds das Umsatzminus zu kompensieren und noch ein respektables Ergebnis zu erzielen, habe die LH Cargo die Kosten gesenkt, weniger Ausgaben für Treibstoff verbucht, den Materialaufwand reduziert, die satellitengestützte Navigation der Flotte verbessert und dadurch unter dem Strich erhebliche Einsparungen erzielt. „Dabei haben wir aber keine Abstriche an notwendigen Investitionen getätigt“, betonte Finanzvorstand Martin Schmitt. Auch in 2014 werde seiner Gesellschaft der wettbewerbliche Wind entgegenblasen, sagte Schmitt. Er wies darauf hin, dass die LH Cargo für 2014 mit einem Ergebnisbeitrag des Lufthansa-Kostensenkungsprogramm „Score“ in Höhe von 70 Millionen Euro rechnet. Insgesamt erwartet die Frachtlinie ein deutlich besseres finanzielles Ergebnis für 2014. (hs)