Lübeck. Ein seit längerem schwelender Streit zwischen dem Hafen Lübeck und dem Hafenverband Mecklenburg-Vorpommern spitzt sich zu. Nachdem der Hafenverband im vorigen Jahr bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) wegen unerlaubter Beihilfen eingelegt hat, prüft jetzt auch die LHG eine entsprechende Beschwerde gegen die Mitbewerber Rostock und Wismar. „Wir verwahren uns gegen die ungerechtfertigten Vorwürfe des Landeshafenverbandes”, sagte LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens am Montag. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.
Hintergrund des Streits ist eine temporäre Pachtabsenkung, mit der die Hansestadt Lübeck als Eigentümerin der Hafenflächen der in finanzielle Schieflage geraten LHG unter die Arme greift. Das wertet vor allem der Rostocker Hafen als unerlaubte Beihilfe. Beide Häfen liefern sich seit Jahren einen erbitterten Kampf um lukrative Kunden.
Man habe die Frage der Beihilfe vorab prüfen lassen und sei sich sicher, dass da nichts dran sei, sagt Jürgens. Nachdem zahlreiche Bemühungen, das Thema außerhalb der EU zu regeln, gescheitert seien, müsse man jetzt zum Schutz des Unternehmens und seiner Mitarbeiter entschlossen reagieren, sagte er.
Auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau bedauerte, dass zahlreiche Vermittlungsversuche zur Klärung der Sachverhalte zwischen der LHG und Häfen in Mecklenburg-Vorpommern zu keinem positiven Ergebnis geführt haben. „Die Hansestadt Lübeck steht zu ihrer Hafengesellschaft und setzt sich auch weiterhin für einen fairen Wettbewerb in der Ostsee ein”, sagte Lindenau. (dpa)