Hamburg. Die Hamburger Schwergut-Reederei Hansa Heavy Lift ist insolvent. Der Insolvenzantrag sei von der Geschäftsführung des Unternehmens eingereicht worden, teilte ein Justizsprecher am Montag in Hamburg mit. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter oder Sachwalter soll am Dienstag eingesetzt werden. Betroffen von der Insolvenz sind weltweit 80 Mitarbeiter, davon 50 in Hamburg. Hansa Heavy Lift hatte zuvor die Zahl seiner Schwergutschiffe, deren Kräne bis zu 1400 Tonnen Last heben können, von 16 auf 11 reduziert.
Hansa Heavy Lift ist ein 2011 gegründetes Nachfolgeunternehmen der Bremer Beluga Shipping des Reeders Niels Stolberg, der später wegen Betrugs und Bilanzfälschung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Hinter der Reederei steht der US-Investmentfonds Oaktree, der auch an der Bremer Beluga-Gruppe beteiligt war. Der Fonds hat offenbar denn Geldhahn abgedreht. „Angesichts der anhaltenden strukturellen Probleme in der weltweiten Schwergut-Schifffahrt kann Oaktree keine weiteren Finanzmittel mehr in das Unternehmen investieren”, teilte Oaktree mit. Oaktree-Fonds hätten sich in den vergangenen sieben Jahren aktiv als Kapitalgeber für Hansa Heavy Lift engagiert und gemeinsam mit der Geschäftsleitung des Unternehmens gründlich und beharrlich alle möglichen Strategien geprüft, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. (dpa)