-- Anzeige --

Lokführer wollen am Freitag streiken

11.10.2007 16:27 Uhr

Ganztägiger Streik im Nahverkehr: GDL-Chef Schell fordert erneut eigenen Tarifvertrag für Lokführer

-- Anzeige --

Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) macht mit ihrer Streikdrohung ernst: An diesem Freitag soll der Regionalverkehr der Bahn erstmals ganztägig lahmgelegt werden. Millionen von Pendlern und Reisenden in Regionalzügen und S-Bahnen müssen sich auf massive Verzögerungen und Ausfälle einstellen. Indirekt könnte auch der Fernverkehr von dem Arbeitskampf in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn Strecken blockiert werden. Fern- und Güterverkehr darf die GDL nach einem Gerichtsbeschluss nicht bestreiken. Die Gewerkschaft rief zu der Aktion auf, obwohl für den späten Nachmittag noch ein Spitzentreffen geplant war. Dazu hatte der Bahn-Aufsichtsratschef Werner Müller eingeladen. An dem Treffen sollten GDL-Chef Manfred Schell und Bahnchef Hartmut Mehdorn teilnehmen. Schell und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee betonten, dass es sich lediglich um ein Informationsgespräch handele. „Wir brauchen sachliche Verhandlungen. Deshalb ist es gut, dass das (Aufsichtsrats- )Präsidium sich von beiden Tarifpartnern detailliert über deren Positionen informieren lässt“, sagte der SPD-Minister. Die GDL bekräftigte ihre Forderung nach Verbesserungen beim Entgelt und den Arbeitszeiten sowie einem eigenständigen Tarifvertrag für das fahrende Personal. Allerdings zeigte sie sich zu Kompromissen bereit. „Die 31-Prozent-Forderung wäre sofort vom Tisch, wenn die Bahn mit uns über einen eigenen Tarifvertrag verhandeln würde“», unterstrich Schell in einer Mitteilung. Während solcher Verhandlungen würden keine Streiks stattfinden. Auch an Wochenenden will die Gewerkschaft nicht streiken. Die GDL will an diesem Freitag von 02.00 Uhr bis 24.00 Regionalzüge und S-Bahnen bestreiken. Für den Fern- und Güterverkehr gilt ein Streikverbot des Arbeitsgerichts Chemnitz. Die Bahn dürfte allerdings versuchen, wie bei bisherigen Streiks einen Teil des Fahrbetriebs mit verbeamteten Lokführern, die nicht streiken dürfen, fortzusetzen. Für einen umfangreichen Notfallplan - wie bei einem dreistündigen GDL-Streik am vergangenen Freitag - dürfte die Streikankündigung der GDL allerdings zu kurzfristig gekommen sein. Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Günter Kinscher sagte im „RBB- Inforadio“, Mehdorn müsse endlich das umsetzen, was er im Moderationspapier unterschrieben habe, nämlich, „dass er mit uns über einen eigenständigen Tarifvertrag verhandelt. Dazu hat er sich verpflichtet und das soll er auch endlich tun... Was letztendlich in dem Vertrag drinsteht, ist etwas ganz anderes. Darüber müssen wir verhandeln“, sagte Kinscher. Der Vorsitzende der mit der GDL konkurrierenden Bahn-Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, forderte von der Bahn, die übrigen Beschäftigten im Tarifstreit mit der GDL nicht zu benachteiligen. Er hoffe, dass das Treffen wieder Bewegung in den festgefahrenen Konflikt bringt: „Ich habe doch zumindest die Hoffnung, dass nach diesem Gespräch zwischen der Bahn AG und der GDL wieder eine Verhandlungssituation geschaffen werden kann, mit der weitere Streiks zu Lasten der Kunden vermieden werden“, sagte Hansen dem Nachrichtensender "NTV". (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.