Kansas City. Der Lohn für Lkw-Fahrer in den USA ist im vergangenen Jahr durchschnittlich um zehn Prozent gestiegen. Der Durchschnittslohn eines Lkw-Fahrers beträgt dadurch jetzt rund 60.000 US-Dollar (gut 53.000 Euro) brutto pro Jahr, berichtet die US-Medienplattform NPR unter Berufung auf Angaben des „National Transportation Institute“ (NTI). Diese deutlich ausgefallene Lohnsteigerung wird als Versuch der Transportunternehmen gewertet, den Beruf des Lkw-Fahrers bei zunehmendem Fahrermangel attraktiv zu machen.
„Das ist mit Sicherheit eine natürliche Marktreaktion auf eine Mangelsituation“, kommentierte beispielsweise Bob Costello vom größten US-Verband für Straßengütertransport „American Trucking Association“ (ATA). Derzeit würden rund 60.000 Lkw-Fahrer mehr benötigt, als in den USA zur Verfügung stünden. Innerhalb weniger Jahre könnte sich die Zahl auf 100.000 erhöhen, schätzt die ATA.
Unternehmen bieten Zusatzleistungen für Fahrer
Die meisten Unternehmen würden deshalb schon jetzt mit zahlreichen Zusatzleistungen zum Gehalt versuchen, Fahrer zu finden. Steuerfreie Zusatzzahlungen als Rentenbeitrag, Gesundheitsversicherungen und bezahlter Urlaub seien mittlerweile oft Standard. Zusätzlich würden US-Transportunternehmen Prämien versprechen, wenn Lkw-Fahrer bei ihnen einen Vertrag unterschreiben, jemand ihnen einen Fahrer vermittelt oder ein Fahrer sich längerfristig an das Unternehmen bindet. Einige Unternehmen hätten auch damit begonnen, eigene Online-Trainings zur Ausbildung von neuen Lkw-Fahrern anzubieten.
Trotz der deutlichen Lohnsteigerung im vergangenen Jahr seien Lkw-Fahrer aber unter Berücksichtigung der Inflation weiterhin weniger gut bezahlt, als in den 1980er Jahren, sagte NTI-Präsident Gordon Klemp zu den Lohnsteigerungen für Lkw-Fahrer gegenüber NPR und ordnete damit Lohnerhöhung entsprechend ein. (kw)