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Logistik-Indikator: Trübe Stimmung und schlechte Geschäftserwartungen

13.06.2023 13:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schlechte Stimmung in der Logistikbranche; Lkw mit Pfeil nach unten
Schlechte Stimmung in der Logistikbranche
© Foto: sefa ozel/ iStock

Die Geschäftssituation der Logistikdienstleister hat sich im zweiten Quartal 2023 erneut verschlechtert, wie der Logistik-Indikator des Ifo-Institutes zeigt.

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Kühles Geschäftsklima im Logistik-Indikator: Bereits zum vierten vier Quartale in Folge hat sich die Geschäftssituation der Logistikdienstleister verschlechtert, wie die aktuelle Erhebung des Ifo-Instituts im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) zeigt. Der zugehörige Index notierte im zweiten Quartal bei 89,1 Punkten.

Logistikdienstleister stehen unter Preisdruck

Die Logistikdienstleister äußerten etwas seltener Sorgen bezüglich ihrer erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten, auch wenn weiterhin mehrheitlich mit Geschäftsrückgängen gerechnet wurde. Die Geschäftslage verschlechterte sich im Vergleich zum Vorquartal hingegen deutlich.

Infolge dieser Entwicklung sank auch der Punktestand des übergeordneten Geschäftsklimaindikators von 89,5 auf 88,8 Indexpunkte. Für die nächsten Monate rechneten die Teilnehmenden vereinzelt mit einer sinkenden Nachfrage, was auch daran liegt, dass die Logistik-Auftraggeber aus Industrie und Handel ihre Lage immer schlechter einschätzen. Zum vierten Mal in Folge visierten die Unternehmen seltener Preissteigerungen an. Wie bereits im Vorquartal stiegen die Lagerbestände an. Die Personalplanungen waren nun wieder restriktiv geprägt. Wesentlich seltener rechneten die Betriebe damit, höhere Verkaufspreise durchsetzen zu können. 

Thomas Wimmer, Vorsitzender des Vorstands der BVL, kommentiert die Analyse: „Es wird irgendwie alles schlechter.“ Hafenverantwortliche konstatieren stark gestiegene „Blank Sailings“, um Ausfälle von
Schiffsabfahrten, um Ladekapazität zu reduzieren. Schon zum Jahresbeginn 2023 waren es in einem Monat mehr als im gesamten Jahr 2022. "Es liegt viel Ware in Deutschlands Lägern, insbesondere Saisonware. Aber auch viele andere Kategorien werden kaum umgeschlagen", erklärt er weiter. Im E-Commerce sei es deutlich ruhiger geworden. Bestände werden abgebaut, denn Working Capital ist wieder im Fokus des Controllings. Bei Kunden sei Konsumzurückhaltung aufgrund der Inflation spürbar. Es herrscht Preisdruck im Markt.

Logistikimmobilien und Seefracht laufen gut

Aus Sicht des BVL-Chefs gibt es aber keinen Grund, Trübsal zu blasen. Denn trotz temporärer Schocks in den Wertschöpfungsketten sei der Konsum in den vergangenen Monaten in Summe recht stabil. Die Kombination aus Zinswende und Inflation verringere zwar den Konsum, aber es seien stabilere Verhältnisse auf niedrigerem Niveau zu erwarten. „Bei Logistikimmobilien herrscht übrigens Vollauslastung: Nur 1,5 Prozent der Bestandsflächen sind verfügbar“, erklärt Wimmer auch.

Außerdem seien die Preise für Luft- und Seefracht gesunken, wobei die Binnenschifffahrt Sonderkonjunktur wegen des Booms bei Kohletransporten verzeichnen konnte.


Was ist der Logistik-Indikator?

Der Logistik-Indikator wird vom Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik berechnet. Er geht aus den monatlichen Konjunkturumfragen für den Zeitraum ab 2005 hervor. Zur Ermittlung des Indikators werden mehr als 4000 Antworten von Anbietern von Logistikleistungen (60 Prozent Güterverkehr (ohne Luftfracht); 40 Prozent Speditionen und Logistik) beziehungsweise von Unternehmen aus den Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes (66 Prozent) und des Handels (Großhandel: 17 Prozent; Einzelhandel: 17 Prozent) als Anwender von Logistikleistungen herangezogen. Der Gesamtindikator wird zu gleichen Teilen aus den Ergebnissen der Anbieter und der Anwender berechnet.



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