Wien. Die Wiener Stadtverwaltung lanciert ein provokantes Programm zur Vermeidung von zu viel Verkehr in der Stadt. Mit der sogenannten Smart-City-Strategie soll in Sachen Verkehr kein Stein auf dem anderen bleiben. Bis zum Jahr 2030 soll demnach jeglicher Lkw-Durchzugsverkehr auf der derzeit sehr stark befahrenen Stadtautobahn Südost-Tangente auf die bis dahin fertiggestellte Außenringautobahn verbannt werden. Teile dieser Außenringautobahn sind schon fertigstellt, bis 2030 soll ein geschlossener Ring vorhanden sein.
Auf die Logistiker kommen große Veränderungen zu: Sie müssen sich darauf einstellen, dass städtische Logistik künftig nur noch mit Elektro-Fahrzeugen durchgeführt werden darf - und von zentralen Logistik-Hubs aus. Zentrale Logistik-Hubs sind beispielsweise Inzersdorf oder der Wiener Hafen, wo ein neues Logistik-Zentrum im Entstehen ist.
Kritik kommt von ÖAMTC und politischen Parteien, die darauf hinweisen, dass Wien kein kleines Dorf sei, wo sich eine so radikale Wende durchziehen lasse. Die Stadt müsse für alle offen sein. Ordnungspolitische Eingriffe in logistische Ablaufprozesse seien fehl am Platz, so die Argumente der Kritiker. (mf)