Berlin. Ab dem 1. August 2012 wird in Deutschland die LKW-Maut auf vier- und mehrspurige Bundesstraßen ausgedehnt. Danach gilt die Mautpflicht neben den Bundesautobahnen auch auf zusätzlich 84 Streckenabschnitten mit einer Gesamtlänge von insgesamt 1135 Kilometern. Die Mautsätze sind die gleichen wie auf Bundesautobahnen. Die Einhaltung der Mautpflicht auf Bundesstraßen wird durch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) mobil kontrolliert. Dabei kommen neue portable Geräte zum Einsatz, die beispielsweise auf Brücken aufgestellt werden.
Von der Maut-Ausweitung erwartet der Bund zusätzlich 100 Millionen Euro pro Jahr. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung in der Berliner Toll-Collect-Zentrale am Dienstag betonte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), dass die Mehreinnahmen in Erhalt und Modernisierung von Straßen investiert würden. „Jeder, der jetzt zusätzlich diese LKW-Maut bezahlt, hat unmittelbar einen Nutzen davon, dass er über bessere Straßen fahren kann.“
Die neuen Strecken wurden von der Mautbetreibergesellschaft Toll Collect per Mobilfunk auf die On-Board Units der LKW übertragen. Die Erhebung erfolgt wie auf Bundesautobahnen über Satellit. Zudem wurden die Strecken in das Interneteinbuchungssystem sowie die rund 3.500 Mautstellen-Terminals eingespeist. Eine Einbeziehung leichterer LKW in die Maut schloss Ramsauer aus. „Die Gewichtsklasse ab zwölf Tonnen bleibt so,“ betonte der Minister. (diwi/dpa)