Ab dem 1. Oktober können Verbraucher ihre Dosen und Einwegflaschen in rund 100.000 Geschäften bundesweit kaufen und die leeren Verpackungen überall dort – unabhängig vom Ort des Kaufs – auch wieder gegen das Pfandgeld eintauschen. Der Verbraucher erkennt die betreffenden Getränke an einem Pfandlogo auf der Verpackung. Im Gegensatz zu den Insellösungen deutscher Discounter, die lediglich ihre eigenen Getränkeverpackungen zurücknehmen, ist das P-System für alle Markenartikler der Getränkeindustrie und für weitere Händler offen. Das unter der Führung von Lekkerland-Tobaccoland entwickelte System sieht zunächst eine manuelle Rücknahme des Leergutes vor. Der Verbraucher tauscht seine mit dem Pfandlogo bedruckten Verpackungen bei einer der Rücknahmestellen ein, wo sie der Händler in Plastiksäcken sammelt. Die Säcke werden mit einem Barcode versehen, der sowohl den Einzelhändler als auch den Großhändler ausweist. Der Großhändler übernimmt den Transport der Säcke vom Einzelhändler zu einem der regionalen Zählzentren. Aufgabe dieser Zählzentren ist es, den EAN-Code und das Pfandlogo zu prüfen, den Inhalt der Säcke zu zählen, den Pfandwert zu registrieren und dem jeweiligen Großhändler die Anzahl der Gebinde je Einzelhändler und Abfüller zu melden. Auf dieser Basis belastet der Großhandel auf der einen Seite den Hersteller mit den Pfandbeträgen und schreibt seinem Einzelhändler auf der anderen Seite den Pfandbetrag gut. "Zur Verrechnung des Pfandgeldes nutzen wir bestehende Abrechnungssysteme zwischen uns, der Getränkeindustrie und unseren Kunden", sagt Christian Berner, Mitglied der Geschäftsführung des Großhändlers. Es entfallen Investitionen in Rücknahmeautomaten und in eine nationale Clearingstelle. Die ersten vier Zählzentren richtet Lekkerland-Tobaccoland in Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister Rhenus ein. In das System können nachträglich auch eine zentrale Clearingstelle oder Rücknahmeautomaten integriert werden.
Lekkerland präsentiert eigenes Pfandsystem
Der Convenience-Großhändlers Lekkerland-Tobaccoland baut unter dem Namen "P-System" ein bundesweites Rücknahmesystem für Einweggetränke auf.