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Lager Comeback der Bestände Die Bestandsoptimierung hat ihre Grenzen erreicht. Aus welchen Gründen das Lager mit zum Teil erweiterten Aufgaben eine Renaissance erlebt. Das Logistik-Dogma von den bösen Beständen ist aus verschiedenen Gründen an seine Grenzen gestoßen. Das Lager wird – wenn auch nicht kurz- dann aber doch mittel- bis langfristig – eine Renaissance erfahren. „Der Grund: die langfristig steigenden Transportkosten verändern den Trade-off zwischen Lager- und Transportkosten entscheidend“, sagt Wolf-Rüdiger Bretzke, Head of Supply Chain Strategy bei der Unternehmensberatung Barkawi. Dabei gelte: Je geringer der Warenwert, je eher führen steigende Transportkosten zu steigenden Beständen. Mehrwert-Ort Lager Auch Hans-Peter Reisch, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Locom sieht ein Bestands-Comeback – allerdings aus anderem Grund: „Lager und Bestände gewinnen wieder an Bedeutung. Das liegt primär daran, dass Läger in jüngster Zeit in ihrer Bedeutung aufgewertet wurden. Sowohl Logistikdienstleister als auch Verlader nutzen das Lager nicht mehr nur als reinen Bestandspuffer.“ Im Lager werden zunehmend Mehrwertdienste erbracht. Aber nicht jedes Logistik-Dogma bröckelt. „Eine Abkehr von Just-in-time-Konzepten kann ich nicht erkennen. Allerdings wird schon versucht, die Bestände auf der Straße zu senken“, sagt Horst Wildemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität München. Die Ursache seien steigende Kapital- und Transportkosten. Daher werde mit neuen Steuerungskonzepten wie Internet-Plattformen und dem Aufbau von Netzwerken versucht, die Auslastung der LKW zu erhöhen und Leerfahrten zu vermeiden. Ebenfalls einen Einfluss auf Bestände werden laut dem Forscher die steigenden Sicherheitsanforderungen in der Luftfracht sowie der Trend zu weniger CO2 und mehr Energieeffizienz haben. Dahin gehend überprüfe die Wirtschaft derzeit ihre Lieferketten, in denen es zu strukturellen Veränderungen kommen könne – zum Teil mit Bestandsaufbau. Großen wertmäßigen Schwankungen waren die Bestände in der Vergangenheit nicht unterlegen. Nach Angaben des Marktexperten Christian Kille vom Fraunhofer SCS haben die Bestandskosten in Deutschland konstant etwa einen Anteil von 21 bis 22 Prozent am Logistikmarktvolumen (siehe Grafik). Ein Blick in die USA lohne sich aber, so Kille. Hier hätten die Bestände im Verhältnis zum Umsatz über die Jahre kontinuierlich abgenommen. Zuletzt sei dieser Trend aber gestoppt worden. ❙❚■ Serge Voigt Das Lager übernimmt mehr Aufgaben als nur die Pufferfunktion und gewinnt wieder an Bedeutung Bestandskosten Anteil der Bestände am Logistikmarkt 2005 2007 2009 250 200 150 100 50 0 175 205 200 36,75 43,05 44,00

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