Wien. Professor Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien hat eine sogenannte „Kummer-Tabelle“ zur Berechnung der belgischen Lkw-Maut herausgebracht, die an diesem Institut gekauft werden kann. Die belgische Lkw-Maut hat es in sich, betont Kummer, der in seiner Tabelle auf diese Herausforderungen eingeht.
Es gibt unterschiedliche Mautsätze für die Region Brüssel und den Rest Belgiens. Das bemautete Straßennetz ist eine Mischung aus Autobahnen, einigen Ringstraßen und Teil des Nationalstraßennetzes. Dazu kommt, dass die territoriale Gliederung Belgiens sehr komplex ist mit einem sehr ebenso komplizierten Grenzverlauf mit vielen Enklaven und Exklaven. Die meisten Speditionen verwenden in Belgien im Stückgutbereich ein System mit einem Hub. Das führt bei Transporten beispielsweise aus Österreich oder Deutschland nach Belgien dazu, dass die Sendungen zunächst in den Raum Brüssel transportiert werden und dann zum Teil „gegen die Fracht“ in den Osten oder Südosten Belgiens zurückbefördert werden. Für Stückgutsendungen mit einem Gewicht unter zwei Tonnen haben „wir deswegen ein Stückgutnetz mit einem Hub im Großraum Brüssel modelliert“, erklärt Kummer.
Die Kummer-Tabelle für Belgien berücksichtigt die Verkehre „gegen die Fracht“ durch regionenspezifische Hubaufschläge. Die gewählte Modellierung kann an den Grenzen der Regionen zu leichten Verzerrungen führen, räumt der Professor ein: „Wir haben aber darauf geachtet, dass die Modellierung der für deutsche, österreichische und schweizerische Transportunternehmen wichtigen Grenzübergänge möglichst genau ist.“ Nach genauen Analysen habe sich herausgestellt, dass die gewählte Modellierung insgesamt gesehen der beste Kompromiss ist. (mf)