Warschau. Die polnische Regierung in Warschau will das Mautsystem für Lkw offenbar ändern. Das kündigte das Straßenverkehrsamt GDDKiA jetzt an. Im Jahr 2018 läuft der Vertrag mit dem österreichischen Konzern Kapsch aus, der das System ViaToll verwaltet. Bisher läuft die Mautabwicklung in Polen über eine On Board Unit, mit deren Hilfe die Gebühren auf Autobahnen und Schnellstraßen berechnet werden. Dabei soll ein satellitengestütztes System zum Einsatz kommen. GDDKiA plant eine grundlegende Änderung des Systems, um zu verhindern, dass viele Lkw-Fahrer auf lokale und regionale Straßen ausweichen und diese verschleißen. Diese Entwicklung sei in letzter Zeit zu beobachten gewesen. Die Verwaltung aller lokalen und regionalen Verkehrswege soll auch die Möglichkeit bekommen, sich dem Mautsystem anzuschließen. Deswegen sollen ab 2018 alle Wege dem Gebührensystem angeschlossen werden können.
Kapsch kritisierte in einer Stellungnahme dieses Vorhaben als unrealistisch und sehr kostspielig. Es müsste auf ein satellitengesteuertes System umgestellt werden. Ein weiteres Ziel der Neuerungen soll die Vereinheitlichung der Zahlung auf staatlichen und privat betriebenen, mautpflichtigen Streckenabschnitten werden. Bisher muss auf den privaten Autobahnstrecken noch individuell oder per Flottenkarte bezahlt werden. Noch vor den Sommerferien des laufenden Jahres soll ein Bieterverfahren ausgeschrieben werden für die Mauterfassung ab dem November 2018. Theoretisch könnte auch Kapsch wieder den Zuschlag erhalten, doch dies gilt derzeit als eher unwahrscheinlich. (mk)