Köln. Mit Unbehagen beobachtet der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) die Auswirkungen des Lokführerstreiks auf den Güterverkehr der Deutschen Bahn. „Ich appelliere an die Tarifparteien sich schnellstmöglich zu einigen“, sagte DSLV-Präsident Michael Kubenz heute in Köln auf dem Unternehmertag des Verbands. Dass eine vergleichsweise kleine Schar von Lokführern eine ganze Volkswirtschaft unter Druck setzen könne, zeige „wie dringend wir mehr Wettbewerb auf der Schiene brauchen“, so Kubenz. Insbesondere im Kombinierten Verkehr und hier bei den Hinterlandverkehren der deutschen Seehäfen erwarte er im Falle eines längeren Streiks gravierende Probleme. Der DSLV ruft Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee auf, beim Masterplan Güterverkehr und Logistik endlich eine Entscheidung zu treffen. Tiefensee will die Ergebnisse laut DSLV im April 2008 vorstellen. „Wir erwarten im ersten Halbjahr 2008 ein Aktionsprogramm der Bundesregierung über Maßnahmen, die noch in dieser Legislaturperiode angegangen werden“, sagte Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des DSLV. „Tiefensee muss endlich handeln und nicht alles auf die lange Bank schieben“, bekräftigte Kubenz. Selbst eine schlechte Entscheidung sei angesichts wachsender Probleme im Güterverkehr besser als gar keine. „Es wäre Schade wenn die harte Arbeit der vergangenen Jahre verpuffen würde“, so Kubenz. Die Bundesregierung rief der DSLV-Präsident dazu auf mehr in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren, Die Kürzungen des Verkehrshaushalts „trotz sprudelnder Mauteinahmen“ sei unverständlich. Kubenz weiter: „Aus Geldmangel verkommt die Infrastruktur immer mehr und verschlechtert damit auch die Produktionsbedingungen für die Logistik.“ (sb)
Kubenz: Tiefensee muss endlich handeln
Verzögerung beim Masterplan Logistik nährt bei Spediteuren Zweifel am Erfolg – DSLV-Präsident ruft Tarifparteien im Bahnstreik zur Einigung auf