Köln. Nachdem die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) im Februar 2018 aufgrund von zwei schweren Unfällen im Bereich des Rheinauhafens ein Festmachverbot aussprechen musste, gab es Proteste von Schiffskapitänen. Die Binnenschiffer beklagten, dass die ohnehin knappen Liegeplätze am Rhein weiter eingeschränkt worden seien. Um die Lage zu entschärfen, werden jetzt in den Niehler Häfen bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. Das teilte der Hafenbetreiber HGK am Montag mit.
Das Festmachverbot war am 6. Februar 2018 von der zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) veröffentlich worden. Im Bereich des Rheinauhafens hatten zuvor Binnenschiffe zwei Festmachvorrichtungen aus der Kaimauer gerissen. Die Ringe und Poller an der Kaimauer seien nicht für die Zugkraft heutiger Schiffe ausgelegt, hatte der Hafenbetreiber das Verbot daraufhin begründet.
Kurzfristige Hilfe durch Liegeplätze in Niehl
Die Schiffskapitäne hatten gegen das Verbot mit lautem Hupen auf dem Rhein protestiert. Das wiederum hatte die Wasserschutzpolizei auf den Plan gerufen, die Knöllchen verhängte. Schiffskapitäne fordern Liegeplätze, von denen aus sie ohne große Schwierigkeiten an Land können – etwa für Schichtwechsel auf den Schiffen, zum Einkaufen oder für Arztbesuche.
Die HGK erarbeite derzeit mit der WSV und der Stadt Köln Lösungsmöglichkeiten für die Binnenschifffahrt, heißt es in einer Mitteilung der Hafengesellschaft. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, werden von der HGK-Beteiligungsgesellschaft RheinCargo, die die Häfen in Niehl betreibt, befristet kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. „Wir sind uns der prekären Lage bewusst. Um den Besatzungen Ruhephasen und Landgänge zu ermöglichen, unterbreiten wir dieses Angebot“, erklärt RheinCargo-Geschäftsführer Jan Eckel.
Etwa zehn Liegeplätze stehen demnach in den Niehler Häfen zur Verfügung. Das sei vergleichbar mit den vorherigen Bedingungen im Rheinauhafen. Das Angebot richte sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkaufen durchführen wollen. (jt/dpa)