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Klimawandel: Gefährlicher Temperaturanstieg kaum noch zu bremsen

22.11.2012 10:17 Uhr
Klimawandel: Gefährlicher Temperaturanstieg kaum noch zu bremsen
Bei einem Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad Celsius über den vorindustriellen Wert droht ein komplettes Abschmelzen des Grönlandeises
© Foto: AP dadp John McConnico

Forscher schlagen Alarm: Die Europäische Umweltagentur (EEA) und das UN-Umweltprogramm Unep warnen vor weiter steigendem Treibhausgas-Ausstoß und den Folgen für Umwelt und Gesellschaft.

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London. Die Welt entfernt sich immer weiter von dem Ziel, die Erderwärmung rechtzeitig zu stoppen. Ohne einschneidende Maßnahmen sei ein Plan, die Temperatur auf ein Plus von maximal zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, nicht erreichbar, heißt es in einem Bericht der UN-Umweltbehörde Unep, den sie am Mittwoch in London präsentierte. Anstatt zu sinken, sei der globale Ausstoß an Treibhausgasen seit dem Jahr 2000 bereits um etwa 20 Prozent gestiegen.

Ohne massiven Umschwung zum Klimaschutz werde der Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 auf 58 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) steigen, sagte Unep-Exekutivdirektor Achim Steiner. Um das Zwei-Grad-Klimaziel zu halten, dürfe der Ausstoß bis dahin jedoch nicht mehr als 44 Gigatonnen betragen. Falls die nötigen Emissionsreduktionen bis 2020 nicht erreicht werden, würde ihre spätere Umsetzung danach mindestens 10 bis 15 Prozent mehr kosten, betonen die 55 Forscher aus 22 Ländern in dem Bericht.

Dem Unep-Bericht zufolge ist der angestrebte Rückgang der Emissionen mit bestehender Technologie jedoch erreichbar. Die Forscher nannten einige wirtschaftliche Bereiche, darunter Verkehr und Bauwirtschaft, bei denen es in einigen Ländern bereits interessante technische Ansätze zur Emissionsreduktion gebe. Dort seien aber noch starke Sparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen möglich. Nach Ansicht von Forschern drohen bei einem Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad Celsius über den Wert vor der Industrialisierung unter anderem ein komplettes Abschmelzen des Grönlandeises sowie Dürren und Unwetter unbekannten Ausmaßes.

Wärmstes Jahrzehnt in Europa seit Aufzeichnungsbeginn

Auch die Europäische Umweltagentur (European Environment Agency) warnt in ihrem neuesten Report „Climate change, impacts and vulnerability in Europe 2012“ vor den Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt und Gesellschaft. Das letzte Jahrzehnt (2002-2011) war in Europa laut dem Bericht das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, die Temperatur an Land war 1,3 Grad Celsius wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt. Wie mehrere modellhafte Prognosen zeigen, könnte Europa gegen Ende des 21. Jahrhunderts um 2,5 bis 4 Grad Celsius wärmer sein, als die Durchschnittswerte von 1961 bis 1990. Umweltkatastrophen werden demnach weiter zunehmen und zu höheren Schäden und Folgekosten führen. (bw)

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