Hamburg. Klaus-Michael Kühne, Mehrheitsaktionär bei Kühne + Nagel, hält Grenzschließungen für beherrschbar. Die Logistik sei erfinderisch genug und könnte mit Grenzkontrollen umgehen, sagte er der „Welt am Sonntag“. Nach Kühnes Ansicht müssten sich Unternehmen im Fall von möglichen Grenzschließungen auf Erschwernisse einstellen. Der Warenverkehr würde jedoch weitergehen. „Vielleicht käme es gar zu einer Renaissance des Bahngüterverkehrs", sagte der 78-jährige gegenüber dem Blatt. Mit einem Zusammenbruch des Warenaustauschs rechne er jedenfalls nicht.
Im Gespräch mit der Zeitung bekräftigte Kühne auch die Notwendigkeit eines Umbaus der Reederei Hapag-Lloyd. „Wir müssen Hapag-Lloyd durch eine Übernahme oder einen Zusammenschluss derart absichern, dass die Reederei zu den Gewinnern gehören wird“, führte er an. Dies sei aus eigenem Wachstum heraus nicht zu schaffen. Einen potenziellen Partner könne man vor allem in Asien suchen. Zwischen der Reederei NOL aus Singapur, die gerade nach Frankreich an CMA verkauft wurde, und Hapag-Lloyd habe es aber nie ernsthafte Verhandlungen gegeben. Kühne selbst ist Großaktionär bei Hapag-Lloyd. (sno)
Klaus-Michael Kühne hält Grenzschließungen für beherrschbar
Der Logistikunternehmer sieht möglichen Behinderungen an den Übergängen gelassen entgegen.