Kiel. Die Kieler Hafen musste 2015 beim Güterumschlag - er ist hier nach Lübeck und Brunsbüttel der drittgrößte Hafen in Schleswig-Holstein - einen Rückgang um 4,2 Prozent auf 6,2 Millionen Tonnen hinnehmen. Vor dem Hintergrund der Russland-Sanktionen und der schärferen Umweltauflagen an die Schiffe könne der Hafen trotz dieses Rückgangs insgesamt zufrieden sein, sagte Geschäftsführer Dirk Claus am Dienstag anlässlich der Präsentatioin der Jahresbilanz. Der Umschlag bei Massengütern sank um 9,4 Prozent. Vor allem bei Kohle und Getreide gab es ein klares Minus.
Die Beschränkungen im Russland-Handel schlugen sich im Direktverkehr deutlich nieder: Die Verbindungen nach St. Petersburg und Ust-Luga verloren ein Viertel des Ladungsaufkommens. Die Linie Kiel-Klaipeda
(Litauen) konnte dagegen ihr Ergebnis mit mehr als zwei Millionen Tonnen halten.
Papierumschlag als Hoffnungsträger
Einen kräftigen Impuls erwartet der Hafen vom Umschlag von Papier aus Nordschweden, der im Ostuferhafen angelaufen ist. Zielmarke für die Zukunft seien eine Million Tonnen, sagte Claus. Mit weiteren Zuwächsen rechnet er auch für den kombinierten Schiff/Schiene-Ladungsverkehr. 2015 wurden an den Eisenbahnterminals erstmals über 28.000 Trailer und Container auf Waggons verladen. Im laufenden Jahr sollen es deutlich mehr als 30.000 Einheiten werden.
Das größte Wachstum verzeichnete 2015 die Verbindung nach Verona. (dpa/sno)