Magdeburg. Frachtschiffe können wegen des niedrigen Wasserstandes der Elbe in Sachsen-Anhalt derzeit den Fluss nicht nutzen. „Sie fahren gar nicht mehr, in manchen Abschnitten der Elbe können nur noch Paddler unterwegs sein“, umriss Hartmut Rhein vom Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg am Dienstag die Situation.
Ausflugsschiffe wie die der Weißen Flotte Magdeburg könnten wegen ihres geringen Tiefgangs derzeit aber noch fahren. Allerdings kann die volle Passagierkapazität den Angaben zufolge nicht mehr komplett ausgeschöpft werden. Wie lange dieser Zustand noch anhalte, könne nicht gesagt werden. „Bei der Prognose zeigt der Daumen aber nach unten“, so Rhein.
Falls es weiter nicht regnet, sei damit zu rechnen, dass der Wasserstand der Elbe am Pegel Magdeburg-Strombrücke bis zum Wochenende auf 60 Zentimeter falle, sagte er. Normalerweise liegt er hier bei fast zwei Metern. Der bisher niedrigste Wert wurde 1934 mit 48 Zentimetern gemessen.
Betroffen vom Niedrigwasser ist auch der Industriehafen Roßlau (IHR). Dort werden normalerweise Bleche, Schrott und Getreide umgeschlagen. Wie Frank Thiele von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH, die 49 Prozent am IHR hält, sagte, gibt es bei dem Unternehmen vereinzelt Engpässe beim Transport von Schrott oder Flussspat, der nur zum Teil auf die Schiene verlegt werden könne.
Schwierigkeiten bereitet der niedrige Wasserstand auch einigen Fähren. So musste etwa in Werben die Höchstlast der Fähre auf 20 Tonnen begrenzt werden. Die Fähre in Arneburg nimmt momentan keine Lkw an Bord. Pkw und Transporter können sie aber weiterhin nutzen. (dpa/ag)