München. Deutlich mehr Investitionen in Erhalt und Neubau der Verkehrsinfrastruktur forderte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU): „Der Bundesverkehrshaushalt ist deutlich unterfinanziert, wir sind der Meinung dass man dies aufstocken müsste“, sagte Herrmann als Gastredner der VerkehrsRundschau-Gala am Donnerstag in München. So fehlten laut Bericht der „Daehre-Kommission“ zur Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung jährlich 2,1 Milliarden Euro für den Erhalt und Neubau von Bundesfernstraßen. Mit Blick auf die in den Nachbarländern erhobene PKW-Maut zur Finanzierung der Straßeninfrastruktur schloss der Minister eine Nutzungsgebühr auch für Deutschland nicht aus: „Diese Frage müssen wir uns auch in Deutschland stellen“, forderte Herrmann, in dessen Ressort unter anderem der Straßenbau in Bayern fällt. Erhobene Maut müsse aber dann auch tatsächlich in die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur fließen. Es dürfe nicht so laufen wie bei der LKW-Maut auf Bundesautobahnen. Die Einnahmen aus der Maut, die in den Verkehrshaushalt fließen, würden durch Verringerung der Steuerzuwendungen wieder kompensiert. „Unterm Strich haben wir deshalb nicht mehr für den Straßenbau“, monierte der Innenminister.
LKW soll auch in Zukunft zentrale Rolle spielen
Ausdrücklich bekannte sich der Minister zum LKW als wichtigstes Transportmittel der Wirtschaft: „Es gibt ja Politiker, die so tun, als sei der LKW ein Transportmittel aus vergangenen Tagen“, stichelte Herrmann. „Nein, wir werden auch auf Bundesebene dafür sorgen, dass der LKW auch in Zukunft seine Rolle spielen kann“, ergänzte der CSU-Politiker unter Beifall der Gäste.
Im Rahmen der VerkehrsRundschau-Gala im Bayerischen Hof wurden am Donnerstagabend unter anderem die Image Awards „Nutzfahrzeug + Fuhrpark 2013“ verliehen sowie die Image Awards „Lager + Umschlag 2013“. Die Veranstaltung zählte zirka 280 Teilnehmer aus Nutzfahrzeugindustrie, Speditions- und Transportbranche, Politik, Versicherungswirtschaft sowie von Wirtschaftsverbänden. (diwi)