Bonn. Rund 46 Prozent der Lkw-Fahrer sind mindestens schon einmal während einer Fahrt kurz eingenickt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid, die der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unter 353 Lkw-Fahrern durchgeführt hat.
Wie die Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf“ mitteilt, glauben 85 Prozent, den Einschlafzeitpunkt am Steuer vorhersehen zu können. 75 Prozent der Befragten machen eine Pause, wenn sie müde sind. Umgekehrt bedeutet das: Jeder Vierte ignoriert den Schlafmangel und fährt weiter.
Kaffee und Frischluft reichen nicht aus
Außerdem setzen laut DVR immer noch einige auf falsche Maßnahmen gegen akute Müdigkeit: 37 Prozent der Befragten öffnen das Fenster für frische Luft und 31 Prozent trinken koffeinhaltige Getränke. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir besonders Personen, die mit dem Lkw unterwegs sind, noch mehr über die Gefahr von Müdigkeit am Steuer aufklären müssen“, sagt DVR-Präsident Walter Eichendorf. Lkw-Fahrer sollten insbesondere vor längeren Touren genügend schlafen.
Der Einsatz von Koffein etwa ergebe bei Lkw-Fahrern vor dem Kurzschlaf im Fahrerhaus Sinn: „Wer möchte, kann vor dem Kurzschlaf noch einen Kaffee trinken. Das darin enthaltene Koffein wirkt erst nach 30 Minuten, hindert daher nicht beim Einschlafen, erleichtert aber das Wachwerden und verstärkt so den Erfrischungseffekt.“, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Die Wirkung von Koffein könne den Kurzschlaf auf jeden Fall nicht ersetzen.
Tipps und Tricks zur Vermeidung von Unfällen und zum Erkennen erster Anzeichen von Müdigkeit können Abonnenten in der Online-Unterweisung "Unfallverhütung" lernen: www.transport-trainer.de.