Wilhelmshaven. In der Frage, wie es nach dem Auslaufen der Kurzarbeit am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven Ende März weitergeht, haben sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eurogate-Geschäftsleitung auf einen Beschäftigungssicherungsvertrag geeinigt. Das teilte Eurogate am Samstag mit.
Die Mitarbeiter verzichten im Rahmen dieser Lösung auf knapp 15 Prozent des Grundlohns. Als Gegenzug sichert Eurogate der Belegschaft eine Beschäftigungsgarantie für die Dauer eines Jahres zu. In diesem Jahr habe der Tiefwasserhafen gute Chancen, seine Position am Markt zu verbessern, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Beschäftigungssicherungsvertrag sei ein wichtiges Instrument, um die Zeit der Unterauslastung des Containerterminals zu überbrücken und gleichzeitig die Einsatzfähigkeit und die Flexibilität der Belegschaft zu erhalten.
„Es steht für uns außer Zweifel, dass der Containertiefwasserhafen seine Position am Markt erobern wird. Die Frage ist nur, wann das der Fall sein wird“, wird Mikkel Andersen, Geschäftsführer des Eurogate Container Terminals Wilhelmshaven zitiert. Das P3- Konsortium – eine geplante Schifffahrtsallianz der Großreeder Maersk Line, MSC und CMA CGM, habe angekündigt, Wilhelmshaven mit zwei Diensten in seinen Fahrplan aufzunehmen. Allerdings steht die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden zur Bildung des Konsortiums noch aus. Wegen dieser Unsicherheit in der Planung benötige man nun Instrumente, um „flexibel überbrücken“ zu können, sagte Andersen.
Positive Reaktion aus der Politik
Der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) begrüßte die Einigung beider Seiten: „Betriebsrat und Unternehmensleitung haben sich aufeinander zu bewegt und sich damit auch gleichzeitig zur Zukunft des Hafens bekannt. Der Standortsicherungstarifvertrag sichert die Beschäftigung für ein Jahr.“
Die Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven Gesellschaft ist die Betreibergesellschaft des Containerterminals im Jade-Weser-Port. Weil zu wenig Schiffe zu wenig Beschäftigung bringen, schickte der Terminalbetreiber vor einem Jahr 300 der rund 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Mit dem Auslaufen dieser Überbrückungslösung Ende März wurden jetzt neue Wege gesucht, um Kündigungen zu vermeiden. Der Jade-Weser-Port wurde 2012 eröffnet und hinkt seitdem hinter den ursprünglichen Erwartungen her. Statt der prognostizierten 700.000 Standardcontainer wurden im ersten Betriebsjahr nur rund 100.000 Boxen umgeschlagen. Das rund eine Milliarde Euro teure Projekt wurde gemeinsam von den Ländern Niedersachsen und Bremen umgesetzt. (dpa/diwi)