Wilhelmshaven. Die Beschäftigten von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen versuchen, mit Lohnverzicht, ihre Arbeitsplätze zu sichern. „Wir haben knapp 13 Prozent für die Kollegen in der höchsten Lohngruppe angeboten“, sagte der zuständige Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Dirk Reimers, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa, „das entspricht 5500 Euro.“ Zuvor hatte auch der NDR über einen solchen Lohnverzicht der Mitarbeiter berichtet. Die Laufzeit der angestrebten Beschäftigungssicherung läge bei zwölf Monaten. Dem Hafenbetreiber Eurogate sei die Summe aber zu gering, sagte Reimers. Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
Die Betriebsversammlung, auf der die Möglichkeiten für Einsparungen erörtert wurden, bewertete Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) dennoch eine Erfolg. „Das ist eine gute Grundlage, um die Gespräche zum Erfolg zu führen“, sagte Lies. Er setze darauf, dass die Verhandlungspartner nun möglichst schnell nach Möglichkeiten für eine zufriedenstellende Einigung suchen. „Es gibt eine positive Prognose, was die Zukunft des Hafens angeht, da brauchen wir jeden qualifizierten Kollegen“, sagte Lies. Weil zu wenig Schiffe zu wenig Beschäftigung bringen, schickte der Terminalbetreiber vor einem Jahr 300 der rund 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Mit dem Auslaufen dieser Überbrückungslösung Ende März werden jetzt neue Wege gesucht, um Kündigungen zu vermeiden. Eine Sprecherin des Hafenbetreibers Eurogate lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Der JadeWeserPort wurde 2012 eröffnet und hinkt seitdem hinter den ursprünglichen Erwartungen her. Statt der prognostizierten 700.000 Standardcontainer wurden im ersten Betriebsjahr nur rund 100.000 Boxen umgeschlagen. Das rund eine Milliarde Euro teure Projekt wurde gemeinsam von den Ländern Niedersachsen und Bremen umgesetzt. Betreiber des 130 Hektar großen Containerterminals ist das Bremer Unternehmen Eurogate. (dpa)