Rom. Kurz vor Veröffentlichung der Lkw-Fahrverbote für das Jahr 2017 streiten in Italien erneut die Transportverbände mit dem Verkehrsministerium in Rom. Mit 73 Lkw-Fahrverboten im Jahr 2016 war das südeuropäische Land stärker von Fahrverboten betroffen als andere EU-Staaten. Zusätzlich zu den sonntäglichen Lkw-Fahrverboten sind auch für das kommende Jahr Lkw-Fahrverbote an den Osterfeiertagen, am Maifeiertag sowie an Allerheiligen und an den beiden Weihnachtsfeiertagen vorgesehen. Hinzu kommen mit dem 25. April (Tag der Befreiung Italiens), 2. Juni (Festa della Repubblica), 15. August (Mariä Himmelfahrt) und 8. Dezember (Mariä Empfängnis) vier italienische Nationalfeiertage.
Der Streit entbrennt jedoch nicht darum, sondern um zusätzliche Lkw-Fahrverbote, die das Verkehrsministerium jährlich für Samstage und einige Freitage in den Sommermonaten festlegt – und zwar dann, wenn auf den italienischen Autobahnen besonders viele Urlauber erwartet werden. Damit folge das Ministerium einer alten Logik, kritisieren die Verbände Anita und Unatras in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Produktivität werde gestoppt und der wirtschaftliche Aufschwung ausgebremst. Das alles stehe im Gegensatz zu den Anforderungen der Weltwirtschaft und des globalen Handels.
Die Vertreter der italienischen Transportbranche bemängeln bei den Entscheidungen des Verkehrsministeriums in Rom vor allem die Lkw-Fahrverbote unter der Woche, die in keinem Zusammenhang zu Feiertagen stehen und bei denen Alternativen nicht ansatzweise berücksichtigt würden. So fordern Anita und Unatras alternativ einen Kompromiss etwa auf eine Festlegung auf ein Lkw-Überholverbot auf Autobahnen oder Schnellstraßen mit nur zwei Fahrstreifen pro Richtung. Der definitive und verbindliche Kalender mit den Lkw-Fahrverboten für 2017 wird derzeit ausgearbeitet. (nja)