Rom. Bis zum Jahr 2030 etwa 25 bis 30 Prozent des italienischen Warenverkehrs von der Straße auf die Schiene zu verlegen – das ist Teil eines strategischen Gesamtplans, der nun in Einzelheiten in Rom vorgestellt wurde. Wie der Vize-Verkehrsminister Riccardo Nencini gegenüber Medienvertretern betonte, sei es eine Notwendigkeit, für eine größere Mobilität sowohl innerhalb als auch außerhalb der Landesgrenzen zu sorgen. Bis 2050 plane man demnach, gar 50 Prozent des Warentransports auf die Schiene zu verlagern.
Dafür sei es auch unabdingbar, für eine bessere Anbindung der Häfen und Flughäfen zu sorgen. Neben der weiteren Öffnung zum Suezkanal durch Investitionen in die Hafenanlagen liegt ein weiterer Fokus auf der Nord-Ost-Achse, die den Brenner beinhaltet und Transportwege in Richtung Zentraleuropa sowie zur Seidenstraße öffnet.
Hohe Investitionen in Infrastruktur
Der Schienengütertransport habe bedeutend zugenommen. Von 2014 auf 2015 bereits um vier Prozent, von 2015 auf 2016 um weitere 4,6 Prozent. Eine analoge Entwicklung sei für 2017 erwartet. Wachstumsprognosen für dieses Jahr sehen außerdem ein Plus von 5,4 Prozent beim Containerumschlag an den Häfen sowie 9,8 Prozent beim RoRo-Verkehr. Eine positive Entwicklung, die laut Nencini eine weitere Entwicklung des Logistiksektors sowie die bessere Einbindung der demografischen Gegebenheiten Italiens erfordere.
Das Verkehrsministerium hatte die Neuplanung der Infrastrukturen bereits im Jahr 2015 angestoßen. Gleich mehrere Studien und Analysen sollten zur Entwicklung eines effizienteren Logistiksystems führen, das auch die Verschlankung von Zollprozeduren oder aber auch umweltfreundlichere Transportvarianten beinhaltet. Allein für das Wirtschaftsförderungssystem „Marebonus“ und die Entwicklung von Häfen sind im Zeitraum 2017/2018 Gelder in Höhe von 128 Millionen Euro vorgesehen.
Für die Anpassung des Schienennetzes an europäische Standards und für die Alpentunnel gar eine bereits finanzierte Summe in Höhe von 66 Milliarden Euro, die zwischen 2017 und 2021 benötigt wird. Ferner sind Prämien für den „Ferrobonus“ in Höhe von 20 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre, die Ausbildung von Lokführern (2 Millionen Euro ebenfalls in den kommenden drei Jahren), die Lärmreduktion von Transportwaggons (20 Millionen Euro) oder aber auch die Reduzierung der Maut (100 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren) vorgesehen). (nja)