Berlin. Die Deutsche Bahn hat in den USA Schadenersatzklagen gegen Fluggesellschaften wegen eines Frachtkartells fallengelassen. Zu Details wollte der bundeseigene Konzern am Montag in Berlin aber keine Angaben machen. Das „Wall Street Journal” hatte berichtet, die Bahn habe sich mit den Unternehmen Cargolux International, SAS und Nippon Cargo geeinigt. Von diesen drei Gesellschaften habe sie Zahlungen von weniger als 100 Millionen Dollar erhalten, hieß es.
Hintergrund sind Preisabsprachen mehrerer Airlines - darunter auch die Lufthansa - bei Treibstoff- und Sicherheitszuschlägen für Frachtflüge. Diese waren bereits vor Jahren aufgeflogen. Die EU-Kommission verhängte im November 2010 fast 800 Millionen Euro an Bußgeldern. Lufthansa hatte die Verstöße bei den Wettbewerbshütern gemeldet und wurde deswegen nicht zur Kasse gebeten.
Die Deutsche Bahn will Schadenersatz erstreiten, der durch die Absprachen entstanden ist. Vorstand Gerd Becht stellte am Montag klar: „Wir sind in der Lage, die Klagen gegen einige Airlines zurückzunehmen. Unsere Ansprüche gegen weitere Fluggesellschaften werden wir mit Nachdruck weiterverfolgen.” In den USA hatte die Bahn im vorigen August bei einem Bezirksgericht in New York sechs Airlines auf insgesamt 370 Millionen Dollar (330 Mio Euro) verklagt. (dpa)