Turin. Bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Gegnern einer geplanten Hochgeschwindigkeitstrasse der Bahn sind am Montag in Norditalien 25 Beamte verletzt worden. Einsatzkräfte räumten die Barrikaden, die Demonstranten in Chiomonte westlich von Turin errichtet hatten, wie italienische Medien berichteten. Die Polizisten setzten demnach Tränengas ein und vertrieben Hunderte Bahngegner. Die Demonstranten hätten Steine sowie andere Gegenstände geworfen und Knallkörper entzündet, hieß es.
Arbeiten stehen kurz bevor
Seit Jahren ist die in Norditalien vorbereitete Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge (TAV) zwischen der piemontesischen Metropole und Lyon in Frankreich höchst umstritten. Diese TAV-Verbindung soll den Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schließen. In Chiomonte geht es um einen 7,5 Kilometer langen Tunnel. Die Arbeiten dort sollen Ende Juni beginnen und der Startschuss für den gesamten Bauabschnitt sein. Der Plan wird von Gegnern seit Jahren heftig bekämpft.
Innenminister unbeeindruckt
„Diese Baustelle wird bis zum Donnerstag eröffnet, die Arbeiten gehen dann los", bekräftigte der italienische Innenminister Roberto Maroni. „Denn sonst sagen wir Lebewohl zu den Hunderten von Millionen Euro an Geldern der Europäischen Union, vor allem aber zu Anbindungen an Europa und damit zur Zukunft." Italien geht es darum, Finanzmittel der EU in Höhe von 671 Millionen Euro an Rom und Paris für den Bau des Verbindungsstücks zu sichern. Schon früher, vor allem 2005, hatte es im Val di Susa schwere Auseinandersetzungen um die Trasse gegeben. (dpa)
claudiak