Rom. Angesichts von Umsatzeinbußen bis zu 90 Prozent im italienischen Lkw-Transport fordert der Transportverband Conftrasporto Finanzmittel sowie Zahlungsaufschub bei erforderlichen Steuerzahlungen. Das machte der Verband in einem Schreiben an die italienische Regierung deutlich. Gerade in einem Moment, in dem der Transportsektor den Nachschub an medizinischer Ausstattung und an Grundbedarf zur Versorgung der Bevölkerung ermögliche, sei es unverzichtbar, Logistikunternehmen zu unterstützen.
Der Verband beziffert enorme Umsatzeinbrüche. Im Schnitt zeichneten sich Verluste von mehr als 60 Prozent für Transportunternehmen ab. Es gebe in einigen Bereichen gar Spitzen von bis zu 90 Prozent. „Mit der Schließung von Baustellen und Produktionsbetrieben ist auch der Betrieb von Unternehmen im Bereich des Lkw-Transports drastisch zurückgegangen und die von Cerved vor zwei Wochen auf 30 Prozent geschätzten Umsatzverluste haben sich innerhalb von 14 Tagen nahezu verdoppelt“, so Paolo Uggè als Präsident von Confcommercio und Conftrasporto.
Besonders deutlich zeigten sich die Verluste bei Kabotage-Fahrten zu den Inseln mit enormen Rückgängen bei der Auslastung und Umsatzeinbrüchen von bis zu 90 Prozent. Einbrüche, die sich auch im kompletten Bereich der Seeschifffahrt zeigten und insbesondere Hafenarbeiter beträfen, die ihre Arbeit entweder stark reduzieren oder gar einstellen mussten. Hier seien Unterstützung – auch in Bezug auf die Sozialabgaben - und Solidarität besonders gefragt.
Liquidität für Unternehmen und Garantiefonds
Konkret fordert Conftrasporto von der italienischen Regierung finanzielle Liquidität für Unternehmen und Garantiefonds, die die Beibehaltung des Betriebs sichern. Der Aufschub von Steuerzahlungen und Beiträgen bis zum Ende der nationalen Notlage seien für den Sektor ebenso unabdingbar wie die vorübergehende Einstellung von Akzise-Zahlungen und Mehrwertsteuer-Abgaben auf Unternehmensseite.
Für den Lkw-Transport solle sich die Regierung gemeinsam mit der EU stark machen. Der Aufschub von anstehenden Revisionen dürfe auch im internationalen Transport keine Folgen haben, außerdem müssten die Fahrverbote bis zum Ende der Notlage aufgehoben und die Vorgaben zu Lenk- und Ruhezeiten an die aktuelle Situation angepasst werden. (nja)