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Infrastruktur: Norddeutsche Wirtschaft für Ausbau der A20

13.11.2024 11:38 Uhr | Lesezeit: 3 min
Starker Autoverkehr in beiden Richtungen auf der Ostsee-Autobahn A20 zwischen Rostock und Lübeck
Die Umfrage unterstreiche die Dringlichkeit des Ausbaus der A20, betont die IHK
© Foto: picture alliance/dpa/Frank Hormann

Seit Jahren kommt der Weiterbau der Küstenautobahn nicht voran. Eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer zeigt die Dringlichkeit des Ausbaus der A20.

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Unternehmen in Norddeutschland sprechen sich einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) nach für einen Ausbau der Autobahn 20 aus. So beklagten 80 Prozent der befragten Unternehmen eine Überlastung der bestehenden Infrastruktur, teilte die IHK Schleswig-Holstein mit. „Die aktuelle Verkehrssituation ist unhaltbar“, sagte der Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, Knud Hansen. „Wir können es uns nicht leisten, dass Unternehmen aufgrund fehlender Infrastruktur abwandern oder sich gar nicht erst in Norddeutschland ansiedeln.“

Der Umfrage nach erwarten 85 Prozent der befragten Unternehmen durch die ausgebaute A20 eine bessere Erreichbarkeit für Kunden und Lieferanten. Zudem erwarten 79 Prozent Vorteile für ihre Distribution, indem sie Waren einfacher und effizienter ausliefern können.

Insgesamt acht Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland haben den Angaben nach zwischen dem 26. August und dem 20. September ihre Mitgliedsunternehmen zum Autobahn-Ausbau befragt. Insgesamt 429 Unternehmen hätten sich an der Umfrage beteiligt. Der Schwerpunkt lag auf Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Schnellere Planfeststellungsverfahren

Der IHK zufolge unterstreicht die Umfrage die Dringlichkeit des Ausbaus der Autobahn: So erwägen 23 Prozent der befragten Unternehmen eine Verlagerung, sollte die Autobahn nicht realisiert werden. Sechs Prozent hingegen hätten diese Entscheidung bereits getroffen. „Die Zeit des Zögerns muss vorbei sein“, appellierte Vizepräsident Hansen an die Politik. Konkret verlange die IHK schnellere Planfeststellungsverfahren, eine gesicherte Finanzierung und einen zügigen Baubeginn.„Die nächsten zwei Jahre werden zur entscheidenden Phase für die A20“, so Hansen. Große Hoffnung setze die IHK auf die baldige Neuwahl des Deutschen Bundestages und die Bildung einer neuen Bundesregierung mit einer positiveren Einstellung zum Neubau von Infrastruktur.

Seit mehr als zehn Jahren endet die Küstenautobahn östlich von Bad Segeberg. Die Trasse soll westlich an Hamburg vorbei und durch einen neuen Elbtunnel nach Niedersachsen führen. Ganze 39 Kilometer schlängelt sich die A20 durch Schleswig-Holstein. 2013 stoppte das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau. Die Richter sahen den Fledermausschutz nicht ausreichend beachtet. Die Segeberger Kalkberghöhlen gelten als größtes Fledermaus-Überwinterungsquartier Deutschlands. Für keinen einzigen der sechs Abschnitte bis zur Elbe liegt vollziehbares Baurecht vor.

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