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Industrie und Umweltverbände streiten um alternative Kraftstoffe

04.12.2020 14:01 Uhr
Tankpistole
Die Expertenmeinung über den Beitrag alternativer Kraftstoffe zum Klimaschutz gehen auseinander
© Foto: Marijan Murat/dpa/picture-alliance

Der Verkehrssektor muss liefern, um Klimaziele bis 2030 zu schaffen. Ein neuer Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität sorgt für Diskussionen, inwiefern Wasserstoff und E-Fuels dabei helfen.

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Berlin. Industrie und Umweltverbände streiten über den Einsatz alternativer Kraftstoffe bei Fahrzeugen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betonte am Freitag, Klimaschutzziele im Verkehr seien nicht allein durch Elektromobilität und Verkehrsverlagerung erreichbar. Solange die E-Mobilität noch kein Massenphänomen geworden sei, brauche es eine Vervierfachung der heutigen Mengen an CO2-neutralen Kraftstoffen. Dagegen hieß es heim Umweltverband BUND, alternative Kraftstoffe seien als „künstliche Lebenserhaltungsmaßnahme“ für den Verbrennungsmotor ungeeignet.

Nationale Plattform Zukunft der Mobilität legt neuen Bericht vor

Vor allem der Verkehrsbereich muss liefern, um Klimaziele bis 2030 zu schaffen. Am Freitag legte eine Arbeitsgruppe der von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission Nationale Plattform Zukunft der Mobilität einen neuen Bericht vor. Er ist online einsehbar.

Darin heißt es, die Kosten alternativer Kraftstoffe würden signifikant höher ausfallen als die fossiler Kraftstoffe. Nach jetziger Einschätzung der technologischen Machbarkeit und der Dauer von Planungsverfahren sei erst ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mit einem industriellen Hochlauf zu rechnen. Zu alternativen Kraftstoffen gehören strombasierte Kraftstoffe, die auf erneuerbarem Strom sowie auf „grünem“ Wasserstoff basieren.

BUND: E-Fuels verursachen hohe Umwandlungskosten

Der BUND-Vertreter in der Arbeitsgruppe des Expertengremiums, Ernst-Christoph Stolper, sagte, der Bericht zeige, dass alternative Kraftstoffe nur in begrenzten Mengen und nach strengen Nachhaltigkeitskriterien produziert werden könnten. Herstellung und Nutzung dieser „E-Fuels“ seien mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden.

Die Energieeffizienz ihres Einsatzes im Verkehr sei deshalb im Verhältnis zum batterieelektrischen Antrieb fünf bis acht Mal geringer. Ihr Einsatz komme somit nur in Bereichen in Betracht, in denen eine direkte Elektrifizierung nicht möglich sei, wie im Flug- und Seeverkehr. „Diese Kraftstoffe sind zu kostbar, um sie im normalen Pkw-Motor zu verbrennen.“

Dagegen sagte der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch, für den Markthochlauf der alternativen Kraftstoffe eigne sich besonders der gesamte Straßenverkehr, sofern bestehende Regulierungen wie die Energiesteuer auf klimafreundliche Kraftstoffe ausgerichtet würden. (dpa/ag)

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