Baden-Baden. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat für den schlechten Zustand der Straßen einen über die Jahre hinweg aufgelaufenen Sanierungsstau mitverantwortlich gemacht. Dieser sei aber in den letzten Jahren nicht nur im Land, sondern in ganz Deutschland abgebaut worden, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im SWR-Hörfunk. „Wir geben heute 180 Millionen im Jahr für Erhalt und Sanierung von Landesstraßen aus. Vor zehn Jahren waren es noch 80 Millionen, und auch der Bund hat seine Anstrengungen bei der Sanierung von Bundesfernstraßen erheblich verbessert.“
Hermann wies darauf hin, dass für den Zustand der Straßen in Städten und Gemeinden die Kommunen zuständig seien. „Und dann muss man die fragen, warum sie nicht in ihre Infrastruktur investieren.“ Einen Moment, in dem alle Straßen in gutem Zustand seien, werde es aus Hermanns Sicht wohl nicht geben: „Dafür haben wir zu viele Straßen, und es wird zu viel gefahren.“
Der Grünen-Politiker äußerte sich mit Blick auf eine Umfrage, wonach viele Menschen in Baden-Württemberg unzufrieden mit dem Zustand der Straßen sind. 64 Prozent der Bürger sind überzeugt, dass zu wenig in die Infrastruktur investiert wird. Das ergab eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag aller baden-württembergischen Tageszeitungen. 45 Prozent der Befragten halten den Zustand der Straßen für das größte verkehrspolitische Problem im Land. (dpa/ag)