Kairo. Nach der Strandung eines Containerschiffs im Suezkanal ist es Schlepperbooten gelungen, den Frachter zu bewegen. Wartende Schiffe sollen wieder fahren dürfen, sobald er in eine andere Position gebracht wird, teilte das Seefahrts- und Logistikunternehmen GAC unter Berufung auf die ägyptische Suezkanal-Behörde mit. Der Frachter ist am Dienstag auf Grund gelaufen. Der Vorfall hatte zu einer Blockade der wichtigen Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa geführt. Dem Versicherungskonzern Allianz wurden von Reedereien mehr als 100 wartende Schiffe im Kanal gemeldet. Acht Schlepperboote sind nach Angaben der Suezkanal-Behörde im Einsatz, um den Frachter zu befreien. Die Suezkanal-Behörde machte keine Angaben, wie lange die Arbeiten noch dauern werden.
Lieferketten könnten ins Stocken geraten
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hofft auf ein möglichst schnelles Ende der Blockade. „Je länger die Sperrung andauert und je länger die Ungewissheit andauert, desto drastischer werden die Auswirkungen dieser Sperrung sein“, sagte Verbandssprecher Christian Denso der „Deutschen Presse-Agentur“. Das Hauptproblem sei, dass niemand wisse, ob sich der Umweg um das Kap der Guten Hoffnung lohne. Schiffen drohen teure und langwierige Umwege. Je länger der Stau dauere, «desto ruhiger wird es im Hamburger Hafen werden», sagte Denso. Danach kämen die Schiffe dann „jedoch geballt“.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnte vor steigenden Kosten für Unternehmen, die auf Seetransporte angewiesen sind. Lieferketten gerieten unter anderem wegen der unpünktlichen Schiffe ins Stocken, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Die Lage im internationalen Container-Seeverkehr sei ohnehin angespannt, die Blockade verschärfe sie nun noch einmal. (dpa)