Isernhagen. Der Kurierdienst In Time Express Logistik hat nach eigenen Angaben seine Transportleistung und sein Umsatzvolumen im vergangenen Jahr trotz einer zum Jahresende eher gedämpften Nachfrage aus der Automobilindustrie gesteigert. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber 2014 um sieben Prozent auf 149,2 Millionen Euro, die Zahl der abgewickelten Sendungen – vom einzelnen Ersatzteil über die Palette bis hin zur Komplettladung – stieg leicht um knapp ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 460.495. Den überproportionalen Anstieg der Erlöse erklärt der Anbieter durch einen steigenden Anteil der internationalen, grenzüberschreitenden Verkehre gegenüber dem Inlandsgeschäft auf kürzeren Strecken. Zudem hätten die Aufträge für Luftfracht-Kuriersendungen und Charterflüge im Zuge einer neuen Produkteinführung deutlich zugenommen, hieß es weiter.
Auch künftig will In Time das Geschäftsmodell weiter ausbauen und die Premium-Luftfracht als zweites Standbein neben dem Kurier- und Sonderfahrtengeschäft auf der Straße zu etablieren. „Wir übernehmen in vielen Fällen bereits den Vor- und Nachlauf für Luftfrachtsendungen auf der Straße“, sagt Geschäftsführer Gerd Röttger. „Wenn wir dazu noch die Luftfrachtabwicklung übernehmen, können wir für die Kunden auch informationstechnisch die Transportkette durchgängig darstellen“, fährt er fort.
Insgesamt lässt sich die Marktentwicklung für In Time 2015 in zwei Phasen unterteilen. Von Jahresanfang bis in den Herbst hinein entwickelte sich die Nachfrage nach Kurier- und Expressfahrten seitens der industriellen Kunden – speziell aus der Automobil- und Autozulieferbranche – sehr dynamisch. Um die steigenden Anfragen und Auftragszahlen bewältigen zu können, stellte der Kurierdienst neue Kräfte ein, die Zahl der Mitarbeiter wuchs bis Ende 2015 auf 618 an (Ende 2014: 556). „Wir standen in den ersten neun Monaten vor der Herausforderung, das Geschäftswachstum überhaupt mit qualifiziertem Personal abdecken zu können. Im vierten Quartal flachte die Transportnachfrage allerdings ab“, sagt Röttger. Eine Erklärung für die zu verzeichnende Abkühlung im Kurier- und Sonderfahrtengeschäft liefert wahrscheinlich die Entwicklung in der Automobilindustrie, die das größte Kundensegment für derartige Logistikdienstleistungen darstellt. Laut VDA ging in diesem Bereich die Inlandsproduktion um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Im Zuge dessen sank auch der Bedarf an KEP-Transporten zur Aufrechterhaltung der Produktionsprozesse. (sno)