Duisburg. Schwere Lasten und sperrige Güter wie Turbinen oder Windanlagenteile werden immer häufiger mit dem Schiff transportiert. 2013 sei mit 657.000 Tonnen Schwergut auf den von der Statistik erfassten Wasserstraßen ein Rekordwert erreicht worden, teilte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt am Dienstag in Duisburg mit. Vor zehn Jahren lag der Wert noch bei rund einem Drittel dieser Zahl. Ohne Binnenschifffahrt könnte die Industrie viele sperrige Güter gar nicht mehr transportieren, sagte der Verbandspräsident Georg Hötte. Für 2014 sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.
Die stark befahrenen Flüsse Rhein, Elbe und Donau werden in der Statistik nicht erfasst. Die tatsächlich bundesweit transportierten Gütermengen dürften damit laut Verband noch wesentlich höher liegen.
Aus Sicht der Binnenschiffer liegt der Anstieg einerseits an dem größeren Platzangebot der Flusswege: Dort müssten für die sperrigen Güter keine Oberleitungen demontiert, Bäume gefällt oder Straßen gesperrt werden. Außerdem sorge die Vernachlässigung des Straßen- und Schienennetzes dafür, dass Spediteure immer häufiger auf Flüsse und Kanäle auswichen.
Ein erheblicher Sanierungsstau besteht allerdings auch auf den deutschen Wasserstraßen: Die Hälfte der Schleusen ist nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schiffbau 80 bis 100 Jahre alt. Knapp 730 Millionen Euro werden nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums 2014 für Ersatz und Ausbau deutscher Wasserstraßen investiert - nach Einschätzung von Fachleuten reicht das nicht einmal für den Substanzerhalt. (dpa)