Im Namen der Sicherheit

Einmal im Jahr muss ein gewerblich genutzter LKW über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht zur Hauptuntersuchung (HU). Diesen Termin planen die meisten Unternehmer fest in die Abläufe des Betriebs ein. "Doch dass auch einmal im Jahr die Prüfung der Unfallverhütungsvorschriften fällig ist, ist weniger bekannt", sagt Jürgen Wolz, Leiter Technische Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr in Bayern bei TÜV SÜD. Die UVV sei jedoch ebenso wichtig wie die Hauptuntersuchung, denn Ziel der Vorschriften sei es, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhindern. Für die Einhaltung und Prüfung der UVV ist der Unternehmer verantwortlich, außer er hat das Aufgabengebiet zuvor schriftlich auf einen anderen Mitarbeiter wie zum Beispiel einen Beauftragten für Arbeitsschutz übertragen. Nach dem Sozialgesetzbuch erlassen die Berufsgenossenschaften als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die UVV, die vom Bundesministerium genehmigt werden. In der Transportbranche ist somit die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) zuständig. Sie legt beispielsweise Vorgaben zu den Pflichten des Unternehmers und des Versicherten sowie Notfallmaßnahmen und Regeln für die Bereitstellung von Fachkräften für die Arbeitssicherheit fest. Aber auch die Arbeitsmittel wie der LKW werden in den UVV erwähnt: Demnach muss der Versicherte, wenn er einen Mangel am Arbeitsmittel feststellt, der die Sicherheit beeinträchtigt, das Fahrzeug umgehend stilllegen, bis der Mangel behoben ist. In der Transportbranche untersuchen die Sachverständigen von TÜV SÜD beispielsweise LKW und Anhängerfahrzeuge mit Pritschen-, Planen-, Kofferund Kipperaufbauten darauf, ob sie den Vorgaben der UVV entsprechen. Auch Anbaugeräte unterliegen den UVV. Ein konkretes Beispiel ist die Ladebordwand: Hier begutachtet der Experte, ob alle Leuchten einwandfrei funktionieren, ob die Hydraulik intakt ist und alle rotweißen Warnkennzeichnungen vorhanden sind. Die Ergebnisse der UVV-Prüfung werden in einem Prüfprotokoll dokumentiert und dem Fahrzeughalter für seine Unterlagen zur Verfügung gestellt. "Bei der HU gibt es die Prüfplakette, die nach außen hin zeigt, dass beim Fahrzeug alles in Ordnung ist. Bei der UVV-Prüfung erhalten die untersuchten Teile zwar auch einen Aufkleber von TÜV SÜD, das ist aber nicht verpflichtend", beschreibt Wolz das weitere Vorgehen. Kommt es zur Kontrolle, gilt eine fehlende UVV-Prüfung als Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Verwarnungs- oder Bußgeld belegt werden. Ereignet sich sogar ein Arbeitsunfall, der mittelbar oder unmittelbar im Zusammenhang mit einer ungeklärten Prüfungsvorschrift der UVV steht, hat die Berufsgenossenschaft das Recht, die Versicherungsleistung zu verweigern. Zudem kann der Unfallgeschädigte Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern. "Die UVV-Prüfung verläuft sehr unkompliziert und ist in den meisten Fällen schnell gemacht. Im Idealfall plant man sie gemeinsam mit der Hauptuntersuchung, dann hat man gleich zwei Dinge mit einem Termin erledigt", rät TÜV SÜD-Experte Wolz. So spart sich der Transportunternehmer Zeit und muss sein Fahrzeug nicht zweimal zur Untersuchung bringen. Ein Pluspunkt der Prüforganisation: Die LKW können nicht nur in den Service-Centern von TÜV SÜD die Hauptuntersuchung und UVV absolvieren, sondern auch beim Unternehmer vor Ort, sofern eine Werkstatt als Prüfplatz vorhanden ist. Damit kann der Fuhrparkmanager die Fahrzeuge noch flexibler planen. Die Unternehmen denken in der Regel an die Hauptuntersuchung, aber seltener an die UVV-Prüfung. Jürgen Wolz vermutet, dass die Kontrollpraxis eine Erklärung sein könnte: Die HU-Plakette wird häufiger von der Polizei kontrolliert, während die Überprüfung der Einhaltung der UVV in der Verantwortung der BG liegt, die weniger Kontrolleure zur Verfügung hat. "Wenn jemand die UVV-Prüfung versäumt hat, dann fällt es meistens erst auf, wenn es zu spät ist", betont Wolz. Damit es nicht so weit kommt, können Transportunternehmer im Internet unter www.tuev-sued.de/service-center einen Termin zur UVV-Prüfung für ihre Fahrzeuge vereinbaren. UVV der BG Verkehr Inhalt1. Kapitel: Allgemeine Vorschriften2. Kapitel: Pflichten des Unternehmers3. Kapitel: Pflichten der Versicherten4. Kapitel: Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes5. Kapitel: Ordnungswidrigkeiten6. Kapitel: Übergangs- und Ausführungsbestimmungen7. Kapitel: Aufhebung der Unfallverhütungsvorschriften8. Kapitel: Inkrafttreten TÜV Süd Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH Jürgen Wolz Technische Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr in Bayern Tel.: +49 (0)89/5791-2320 E-Mail: juergen.wolz@tuev-sued.de

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