Genf. Der internationale Fluglinienverband Iata hat Airlines ermahnt, eine Sicherheitsbestimmung der EU umgehend umzusetzen. Dieser mit der Nummer 185/2010 versehene Beschluss verlangt, dass sämtliche Stationen von Fracht-Airlines in als unsicher geltenden Drittstaaten von einem lizensierten unabhängigen Validierer bis zum 1. Juli 2014 hinsichtlich der geltenden EU-Sicherheitsbestimmungen zertifiziert sein müssen. Andernfalls seien die Fluggesellschaften ab diesem Zeitpunkt nicht befugt, dort zugeladenen Sendungen in ein Mitgliedsland der EU zu transportieren.
Die Brüsseler Direktive zielt vor allem auf jene Länder, in denen das Kontrollsystem zur Überprüfung von Cargo bislang unzureichend ist. Die ausgebildeten Validierer sollen jetzt dafür sorgen, dass die Prozesse vor Ort den internationalen Sicherheitsstandards angepasst werden. Dazu müsse nicht jede einzelne Airline auditiert werden, sondern es seien auch Sammellizenzen für sämtliche Abläufe an einer Destination möglich. Als Beispiel nannte der bei der Iata zuständige Manager Mike Woodall Dubai, wo Validierer die Gesamtprozesse überprüft und für kompatibel mit EU-Bestimmungen befunden hätten. Damit hätten sämtliche Fluglinien, die von Dubai Fracht zu EU-Zielen fliegen, grünes Licht für die Transporte.
Wie Woodall sagte, gebe es zurzeit 75 zertifizierte Validierer, die auf Verlangen der Airlines auf sicherheitskritischen Airports eingesetzt werden, etwa in Afrika oder Zentralasien. Ob deren Anzahl ausreiche, um die als problematisch erachteten Flughäfen und die dort verkehrenden Airlines bis zum Stichtag 1. Juli kommenden Jahres den sicherheitstechnischen Unbedenklichkeitsstempel zu geben, sei „eine große Herausforderung“, so Woodall.
Die im Februar 2010 verabschiedete Resolution 185/2010 zur Sicherung von Luftfracht in Drittstaaten wurde von sämtlichen Fluggesellschaften der EU unterzeichnet. Allerdings wurde diese erst von 12 europäischen Ländern ratifiziert, darunter Deutschland, Frankreich, Österreich, Norwegen, die Niederlande oder Großbritannien. Nicht beschlossen wurde diese bislang unter anderem von Spanien, Portugal, Polen oder Belgien. Ob diese Staaten weiterhin Luftfrachtsendungen aus unsicheren Drittstaaten nach dem 1. Juli 2014 akzeptieren, ist bislang eine noch offene Frage. (hs)