Hamburg. Der Hamburger Hafen ist nicht nur der größte Seehafen Deutschlands, sondern gleichzeitig der zweitgrößte Binnenhafen. Etwa 10.000 Binnenschiffe laufen jedes Jahr die Umschlaganlagen der Elbmetropole an. Das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) entwickelt nun nach eigenen Angaben eine digitale Plattform eigens für Binnenschiffe, über die Schiffsanläufe zukünftig zentral koordiniert werden können. Diese soll einen Beitrag zu noch effizienteren, digitalisierten Abläufen im Hamburger leisten. Das Konzept wurde nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Seit zehn Jahren optimiert das HVCC als zentrale, neutrale und überbetriebliche Koordinationsstelle Schiffsverkehre, die sich im Zu- und Ablauf des Hamburger Hafens befinden. Ursprünglich gründeten die beiden Gesellschafter, die Hamburger Hafen und Logistik AG und die Eurogate Container Terminal Hamburg GmbH, zur effizienteren Koordination von Feederschiffen 2009 die Feeder Logistik Zentrale (FLZ), über die später auch erste Binnenschiffe abgebildet wurden. Es folgte mit der Abteilung Nautische Terminal Koordination (NTK) der Aufbau der Großschiffskoordination in enger Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority (HPA). Seit 2015 trägt das Gemeinschaftsunternehmen den Namen Hamburg Vessel Coordination Center.
Eine Plattform zur Vernetzung
Angesichts der zunehmenden Transporte von Containern mit dem Binnenschiff in Hamburg entwickelt das HVCC nun eine eigene Binnenschiffsplattform. „Die neue Plattform wird die Planung von Binnenschiffsanläufen in Hamburg, die Koordination der Rundläufe im Hafen sowie die Liegeplatzvergabe und Terminalabfertigung digitalisieren und transparenter gestalten“, sagt HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt. Die Plattform vernetzt Binnenschiffsreeder, Schiffsführer, Terminals sowie die Behörden miteinander und sorgt für einen reibungslosen Datenaustausch zwischen allen Beteiligten. Neben dem HVCC-Kunden BCF Börde Container Feeder GmbH sind auch die Deutsche Binnenreederei AG, die Carl Robert Eckelmann GmbH und die Walter Lauk Ewerführerei GmbH als Partner an dem Projekt beteiligt. Bisher nimmt jede Reederei die Vorplanungen für ihre Schiffe unabhängig voneinander vor.
Die Entwicklung der neuen Binnenschiffsplattform, die durch die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG erfolgt, wird von der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation gefördert. Im 3. Quartal 2019 soll ein Pilotsystem in die Testphase gehen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2020 geplant. (sno)