Höhere Spesen für Lkw-Fahrer geplant

Wer Dienstreisen macht, soll künftig mehr Geld zurückbekommen. Die Bundesregierung will das Einkommensteuergesetz (EStG) ändern, um die Verpflegungspauschalen für alle Beschäftigten anzuheben und eine Spesenregelung speziell für Berufskraftfahrer einzuführen, die im Rahmen ihrer Auswärtstätigkeit in Deutschland oder im Ausland in der Lkw-Kabine übernachten. Folgendes ist für alle Arbeitnehmer geplant: Wer mehr als acht Stunden dienstlich innerhalb von Deutschland unterwegs ist, soll künftig 14 statt bisher 12 Euro von der Steuer absetzen können. Das soll auch für den An- und Abreisetag gelten. Für Dienstreisen im Inland, die länger als 24 Stunden dauern, soll der Pauschbetrag von 24 auf 28 Euro steigen. Bundestag und Bundesrat müssen den Plänen noch zustimmen, von denen die meisten zum Jahreswechsel 2020 in Kraft treten würden. 8 statt 5 Euro bei Schlafen im Lkw Auch für Berufskraftfahrer soll die Steuererklärung unbürokratischer werden: Sie können dem Beschluss nach künftig bei beruflich bedingter Abwesenheit pro Kalendertag mit Übernachtung im Fahrzeug acht Euro als Werbungskosten geltend machen. Diese Regelung soll am Anoder Abreisetag sowie an jedem weiteren vollen Tag gelten - zusätzlich zu den üblichen Verpflegungspauschalen. Bisher müssen Lkw-Fahrer ihre tatsächlich entstandenen Ausgaben beim Finanzamt einreichen oder anhand eines Fahrtenbuchs schätzen (siehe Kasten 1). Mit der neuen Acht-Euro-Pauschale müssen sie die Ausgaben etwa für Toiletten und Duschen auf Raststätten und Autohöfen, für das Parken des Fahrzeugs oder die Reinigung der eigenen Schlafkabine nicht mehr zwingend nachweisen. Laut dem Gesetzgeber sollen sie wählen dürfen, ob sie die neue Übernachtungspauschale in Anspruch nehmen. Sie dürfen demnach weiterhin auch höhere Mehraufwendungen als die acht Euro nachweisen und steuerlich absetzen. Wenn die Steuerreform wie geplant nächstes Jahr in Kraft tritt, bedeutet sie für Lkw-Fahrer im Fernverkehr nicht nur weniger Papierkram, sondern auch mehr Geld - sofern diese auf Basis eines Fahrtenbuchs die durchschnittlichen Nebenkosten für Übernachtungen in der Fahrzeugkabine geschätzt haben. Möglich sind Unterschiede bis zu fünf Euro pro Tag. In Kürze Der Bund plant zum Jahreswechsel mehrere Änderungen im Einkommensteuergesetz, weil die Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Neben höheren Verpflegungspauschalen, von denen alle Arbeitnehmer profitieren, ist eine Übernachtungspauschale für Berufskraftfahrer vorgesehen. Letztere hatten Branchenverbände gefordert. Das gilt bisher für Lkw-Fahrer - Finanzämter akzeptieren geschätzte Kosten bis 5 Euro - Wenn ein Berufskraftfahrer in der Schlafkabine eines Lkw übernachtet und in dieser Zeit zum Beispiel für die Benutzung einer Toilette oder Dusche auf einer Raststätte bezahlen muss, lassen sich diese Kosten heute schon von der Steuer absetzen.- Kann er keine Quittungen für diese Dienstreise-Nebenkosten vorlegen, darf er deren Höhe auch schätzen. Das hat der Bundesfinanzhof im Sommer 2012 entschieden. Im Rahmen seien arbeitstägliche Ausgaben von fünf Euro, lautete dessen Urteil (Aktenzeichen: VI R 48/11).- Um die Mehraufwendungen auf längeren Touren nachweisen zu können, empfiehlt das Bundesfinanzministerium, dass ein Berufskraftfahrer drei Monate lang eine Liste darüber führen sollte, wann und wo er eine kostenpflichtige Toilette oder Dusche benutzt hat. Für die Übernachtungen in der Schlafkabine seines Lkw gilt das Gleiche, wobei er dafür in der Regel keine Kosten notieren muss.- Aufschreiben darf der Lkw-Fahrer nur die tatsächlichen Kosten und nicht die als Wertbons etwa von Raststätten ausgegebenen Beträge.- Den sich daraus ergebenden täglichen Durchschnittsbetrag darf er als Werbungskosten in der Steuererklärung auch für die Folgezeit für jeden Fahrtag zugrunde legen, ohne ihn einzeln belegen zu müssen. ag

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