Hamburg. Hamburgs Hafenkonzern HHLA setzt auf den Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit China. Nach einem Besuch von Chinas Vize-Staatspräsident Wang Qishan am Donnerstag beim Container Terminal Tollerort im Hamburger Hafen sagte die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath, China habe mit dem Seidenstraße-Projekt eine ehrgeizige Logistikoffensive gestartet. Damit demonstriere das Land, dass es den Handel mit Europa als Generationenprojekt für die Zukunft verstehe. „Die HHLA entwickelt mit ihren Kunden logistische und digitale Knotenpunkte entlang der Transportströme der Zukunft. Entsprechend wollen und werden wir die Seidenstraßen-Initiative unternehmerisch mitgestalten“, betonte Titzrath.
Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die erst am Vortag unterzeichnete Absichtserklärung für eine verstärkte Zusammenarbeit unter anderem bei Hinterlandverkehren und intelligenter Hafentechnologie zwischen der HHLA und der Betreibergesellschaft des Hafens in Ningbo-Zhoushan. Das in der ostchinesischen Provinz Zhejiang gelegene Areal ist aktuell der weltweit drittgrößte Containerhafen.
China ist mit Abstand wichtigster Handelspartner Hamburgs. Fast jeder dritte Container, der an den Terminals umgeschlagen wird, kommt nach HHLA-Angaben aus China oder ist für die Volksrepublik bestimmt. 15 Liniendienste verbinden Hamburg mit chinesischen Häfen. Wang war für einen Tag mit einer 40-köpfigen Delegation hochrangiger Regierungsvertreter nach Hamburg gekommen. An der Umschlaganlage Tollerort werden laut HHLA wöchentlich die größten Containerschiffe der chinesischen Reederei Cosco Shipping Lines abgefertigt, etwa am Donnerstag die 400 Meter lange „Cosco Shipping Aries“ mit einer Kapazität von mehr als 20 000 Standardcontainern (TEU). (dpa/ag)