Hamburg. Der Logistikkonzern Hermes streckt seine Fühler in Richtung Amazon aus. Angesichts der Pläne des Online-Versandhändlers, auch in der Zustellung Fuß zu fassen, setzt Hanjo Schneider, Aufsichtsratschef bei Hermes, auf Kooperationen. „Es ist sicher keine gute Idee, sich gegen Amazon zu positionieren“, sagte er deshalb in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“.
Schneider schlägt stattdessen eine Zusammenarbeit mit dem Online-Versandhändler vor und nennt konkret den Bereich der Packstationen als Beispiel. Beide Unternehmen könnten die Anlagen gemeinsam nutzen und dadurch besser auslasten, führte er im Gespräch an.
Der Aufsichtsratchef geht ferner davon aus, dass Amazon auch zukünftig mit Paketdiensten zusammenarbeiten wird. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, wenn wir eine gute Dienstleistung anbieten, gibt es für Amazon keinen Grund, ein eigenes flächendeckendes Netz aufzubauen“, sagte er. Die Paketzustellung binnen weniger Stunden über Lager in den Innenstädten könne nur für einen sehr kleinen Teil des Sortiments gelingen. Die Masse der Sendungen von Amazon werde hingegen weiterhin mit Paketdiensten wie Hermes im ganzen Land verteilt.
Ferner könnte Amazon nach Schneiders Ansicht die Paketshops von Hermes in die eigene Zustellung mit einbeziehen. Würde ein Kurierfahrer im Auftrag von Amazon einen Kunden zu Hause nicht antreffen, könnte er die Sendung in einem Hermes-Shop abgeben, wenn der Besteller zuvor informiert und mit der Lösung einverstanden sei. Von so einer Kombination würden alle Beteiligten profitieren. (sno)
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