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Hegemann-Werften starten als P+S-Werften neu

07.06.2010 15:27 Uhr
Hegemann-Werften starten als P+S-Werften neu
Die früheren Hegemann-Werften bauen künftig unter dem Namen P+S Werften Schiffe
© Foto: Jens Koehler / ddp

Stralsunder Volkswerft und Wolgaster Peene-Werft verschmelzen / Betriebsrat zuversichtlich: Kein Stellenabbau

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Wolgast. Die früheren Hegemann-Werften bauen künftig unter neuem Namen Schiffe. Mit der Verschmelzung der ehemaligen Tochter, der Stralsunder Volkswerft, mit der Wolgaster Peene-Werft als Mutter stellt sich die Gruppe als P+S-Werften für die Zukunft neu auf. Mit der neuen Gesellschaftsstruktur sollen Synergien gebündelt und Produktionsprozesse gestrafft werden, sagte der Leitende Geschäftsführer Dieter Brammertz am Montag in Wolgast. Zudem will die Werft stärker als Spezialschiffbauer im Offshore-Bereich aktiv werden. Rechtlicher Sitz der neuen Gesellschaft mit insgesamt 1800 Mitarbeitern ist Wolgast, die Geschäftsführung sitzt in Stralsund. Im neuen Namen steht das „P" für Peene, das „S" für Strelasund. Die Namen Peene-Werft für den Standort Wolgast und Volkswerft für Stralsund bleiben erhalten.

Die Hegemann-Gruppe des früheren Werften-Eigners Detlef Hegemann hält einen Anteil von 7 Prozent an den P+S Werften. Die HSW Treuhand- und Beteiligungsgesellschaft, an die Hegemann wegen der wirtschaftlichen Schieflage der Schiffbaubetriebe bereits Ende 2009 den Großteil seiner Anteile abtreten musste, ist mit 93 Prozent beteiligt. Ins operative Geschäft ist der 82-Jährige nicht mehr eingebunden, bestätigte Brammertz.

Geschäftsführung und auch Betriebsrat sind überzeugt, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt zu haben. „Wir ziehen am gleichen Strang, um möglichst viel Wasser unter den Kiel zu bekommen, nachdem wir fast auf der Sandbank saßen", sagte Brammertz. Allein in diesem Jahr habe die Werft sechs finanziell gesicherte Neubauaufträge akquirieren können. Damit habe die Werft bezogen auf die Auftragseingänge einen Marktanteil von 56 Prozent aller deutschen Werften. Der gesicherte Auftragsbestand beläuft sich mit insgesamt 20 Aufträgen auf 588,8 Millionen Euro, weitere Aufträge über rund 457 Millionen Euro sind finanziell noch nicht gesichert.

Betriebsräte zuversichtlich: Kein Stellenabbau

Die Betriebsräte in Stralsund und Wolgast zeigten sich zuversichtlich, dass es mit dem Zusammenschluss der Werften zu keinem weiteren Stellenabbau kommt. „Es ist Land in Sicht. Wir hoffen, dass jetzt keine Tsunami-Welle kommt und uns wieder von Land wegtreibt", sagte der Stralsunder Betriebsrat Bernd Kräplin. Ende März mussten 250 Schiffbauer in eine Transfergesellschaft wechseln. Wie Brammertz sagte, sind die Kapazitäten inzwischen an die Plangrößen angepasst. Trotzdem sei auf den Werften weiterhin Kurzarbeit für durchschnittlich 140 Mitarbeiter angesagt. „Wir kämpfen weiter um Aufträge", sagte Brammertz. In Wolgast mit 665 Mitarbeitern sind vier Schiffe im Bau, in Stralsund arbeiten die rund 1150 Beschäftigten aktuell an sieben Aufträgen, darunter auch an der ersten von zwei Fähren für die Reederei Scandlines. Weitere Auftraggeber sind unter anderem die Arkas-Reederei in der Türkei, die deutsche Firma Scanscot und der Bund, der auf der Wolgaster Werft Marineschiffe bauen lässt.

Bei der Neuausrichtung stützen sich die Werften auf eine „solide Finanzausstattung", wie Finanzchef Dieter Dehlke sagte. Die Eigenkapitalquote mit 118 Millionen Euro (Stand 31.12.2009) liege bei 22 Prozent. Dazu komme Fremdkapital aus einem Landesdarlehen von 48 Millionen Euro und der Land-Bund-Bürgschaftsrahmen in Höhe von 326 Millionen Euro. Damit sei die Finanzbasis für aktuelle und weitere geplante Aufträge gesichert. Der Umsatz betrug in den ersten fünf Monaten rund 210 Millionen Euro.

Auch technisch seien die 1948 gegründeten Werften für den Neustart gerüstet. Die beiden Schiffbaubetriebe wurden mit Milliarden-Investitionen in den vergangenen 20 Jahren zu leistungsfähigen Kompaktwerften umgebaut. Seit Bestehen der Werften wurden in Wolgast und Stralsund über 2300 Schiffe gebaut. „Wir stützen uns auf zwei mal 62 Jahre Erfahrung", sagte der Technische Geschäftsführer Torsten Moschell. (dpa)

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