Koblenz. Die Ursache für die Havarie des Unglückstankers "Waldhof" am Jahresanfang auf dem Rhein ist geklärt. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz berichtet, sei der Sachverständige zu dem Ergebnis gekommen, dass das Schiff schlicht überladen war und seine Fahrt am 12. Januar gar nicht hätte antreten dürfen.
631 Tonnen Ladung zuviel
Nach dem Zulassungszeugnis sei das Schiff nur für die Beförderung von Stoffen mit einer Dichte von 1,3 Tonnen pro Kubikmeter zugelassen gewesen. Bei der konkreten Fahrt seien jedoch 2378 Tonnen Schwefelsäure (96 Prozent) mit einem spezifischen Gewicht von 1,8365 Tonnen pro Kubikmeter befördert worden. Um die Stabilität des Schiffes zu gewährleisten hätten aus diesem Grund nur vier der sieben vorhandenen Tanks beladen werden dürfen. Die maximal ladefähige Tonnage lag damit bei 1747 Tonnen, wonach die Waldhof um 631 Tonnen überladen war. Bedingt durch die fehlende Stabilität des Schiffes war es aus diesem Grund bei Rheinkilometer 553,7 gekentert.
Die Suche nach den Verantwortlichen geht weiter
Unterdessen geht die Suche nach den Verantwortlichen weiter. So richtet sich das Verfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung sowie Gefährdung des Schiffsverkehrs nun unter anderem gegen den Ausrüster und Beförderer, die Schiffsführer und deren verantwortliche Arbeitgeber.
Das Tankschiff war im Januar nahe des Loreleyfelsens gekentert. Ein Besatzungsmitglied kam dabei ums Leben, ein weiteres gilt weiterhin als vermisst. Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde stark behindert, viele Transporte kamen zum Erliegen. (sno)
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