Hamburg. Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat ihr Ergebnis 2015 dank Kosteneinsparungen deutlich verbessert. Das Unternehmen verdiente nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr 366 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen (Ebit). 2014 war noch ein Verlust von 383 Millionen Euro angefallen. Damit habe Hapag-Lloyd die Ergebnisziele für das vorige Jahr erreicht, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit.
Vorstandschef Rolf Habben Jansen will für das laufende Geschäftsjahr erstmals eine Dividende zahlen. Hapag-Lloyd war Anfang November an die Börse gegangen. Der Umsatz erhöhte sich von 6,8 auf 8,8 Milliarden Euro, was auf den Zusammenschluss mit der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV zurückzuführen ist. Die Transportmenge erhöhte sich dadurch von 5,9 auf 7,4 Millionen Standardcontainer (TEU).
Das bessere Ergebnis ist nach früheren Erläuterungen der Reederei vor allem auf Einsparungen bei den Kosten zurückzuführen. Dazu zählen rückläufige Preise für Treibstoff, der sich von 575 auf 312 Dollar je Tonne verbilligte. Die Integration mit CSAV ging schneller voran als geplant. Hapag-Lloyd verkleinerte zudem die Flotte von 198 auf 177 Schiffe. Den endgültigen Jahresabschluss und Geschäftsbericht wird Hapag-Lloyd am 23. März veröffentlichen.
Auch Hapag-Lloyd kämpft mit Problemen
Nach wie vor hat die Reederei aber mit widrigen Bedingungen auf dem Markt durch anhaltende Überkapazitäten zu tun. Die durchschnittliche Frachtrate ging von 1427 auf 1225 Dollar je TEU zurück. Wegen der Dauerkrise haben auch andere Reedereien Probleme, es gibt Übernahmen und Zusammenschlüsse.
Nach der Fusion der chinesischen Staatsreedereien Cosco und China Shipping sowie der Übernahme von NOL aus Singapur durch den Branchendritten CMA CGM werden die Karten in der Branche neu gemischt. In der Rangliste der großen Reedereien steht Hapag-Lloyd aktuell auf Platz sechs. (dpa/ag)