Berlin. Vor der Sitzung des Klimakabinetts der Bundesregierung am Freitag, 20. September, haben sich neun große deutsche Handelsunternehmen (darunter Aldi, Edeka, Metro, Lidl und Rewe) gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) in einer Klimaerklärung für die Einführung eines CO2-Zertifikatehandels ausgesprochen. Der Zertifikatehandel müsse an die Stelle der bisherigen Finanzierung der Energiewende durch Steuern und Abgaben treten, fordern die Beteiligten.
„Wir unterstützen den vollständigen Umstieg auf regenerative Energien, ohne den die Klimaschutzziele nicht zu erreichen sind. Die Kosten der Energiewende belasten Privathaushalte jedoch erheblich, ohne ausreichend auf die Klimaziele einzuzahlen“, heißt es in der Erklärung. Nach Ansicht des HDE und der Handelsunternehmen bringe ein Zertifikatehandel eine „gerechtere Finanzierung der Energiewende, die gleichzeitig Anreize zur Reduzierung des CO2-Ausstosses und damit für den Klimaschutz“ setze. Das aktuelle Steuer- und Umlagesystem mit Stromsteuer und EEG-Umlage solle dafür entfallen.
Handelsunternehmen haben Klimabilanz verbessert
Die Handelsunternehmen hätten ihre Klimabilanz in den letzten Jahren zudem „erheblich verbessert“ und die Branche leiste ihren Beitrag zum Klimaschutz, erklärte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Insbesondere die Filialisten hätten ihre Energiekonzepte kontinuierlich optimiert und erhebliche Strom- und Energieeinsparungen erzielt.
Zudem sei der Handel bereit, erheblich zu einer Reduktion von Emissionen im Verkehrssektor beizutragen. So könne allein der Lebensmittelhandel seine bundesweit 38.000 Parkplätze für den flächendeckenden Aufbau einer E-Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen. Dazu bedürfe es allerdings noch passender Förderprogramme der Bundesregierung. (tb)