Hamburg. Das Wirtschaftswachstum in der Hansestadt scheint zu stagnieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine vierteljährliche Konjunkturumfrage der Handelskammer Hamburg bei ihren Mitgliedsunternehmen. Darin geht es um aktuelle und künftige Geschäftseinschätzungen. Die abnehmende Nachfrage des Auslandes dämpft laut der Handelskammer derzeit vor allem die Wirtschaftsprognosen der Logistikbranche.
Über 600 Hamburger Unternehmen aller Branchen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage, Investitions- und Personalplanungen als auch Exportaussichten im zweiten Quartal negativer als zu Jahresbeginn. Laut Christi Degen, Hauptgeschäftsführerin der Handelskammer Hamburg, seien vor allem die Geschäftserwartungen besonders pessimistisch ausgefallen. Zum ersten Mal seit sechs Jahren gibt es diese mehrheitlich negative Einschätzung. Als Hauptgründe nannten die Unternehmen insbesondere der Fachkräftemangel (59,6 Prozent) sowie ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (43,2 Prozent). Sie verwiesen dabei unter anderem auf rechtliche Pflichten, Überregulierungen, den Mietendeckel und Steuerbelastungen.
Logistikbarometer zeigt nach unten
Neben der allgemeinen Konjunkturumfrage erhebt die Handelskammer regelmäßig das sogenannte Logistikbarometer. Demnach sieht derzeit vor allem die Hamburger Logistikbranche künftigen Wirtschaftsentwicklungen mit Sorge entgegen, wobei die nachlassende Auslandsnachfrage dabei die größte Rolle spielt. Dies führt dazu, dass sie Investitionen und Personalbestände reduzieren. Etwa die Hälfte der Logistikunternehmen (51,5 Prozent) befürchtet auch durch den Fachkräftemangel wirtschaftliche Einbußen. Knapp 40 Prozent sehen jedoch die fortschreitende Digitalisierung als Chance, weniger auf Personal angewiesen zu sein und die Fachkräftelücke daher künftig besser schließen zu können. (sn)