Hamburg. Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) hat ihren Containerumschlag im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um drei Prozent auf 3,5 Millionen Standardcontainer (TEU) gesteigert. Damit hat sich das Wachstum der Umschlagmenge gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich abgeschwächt. Nach den ersten drei Monaten lag das Plus bei der Umschlagmenge noch bei 4,7 Prozent. Für das Gesamtjahr bestätigte die HHLA ihre vor wenigen Wochen reduzierte Prognose, nach der sie einen Umschlag wie im Vorjahr erwartet.
Nach aktuellen Schätzungen dürfte der Gesamtumschlag in den großen nordeuropäischen Häfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Bremerhaven und Hamburg im ersten Halbjahr 2012 um ein Prozent gesunken sein. Der Hamburger Hafen gibt seine Zahlen für das erste Halbjahr erst am Mittwoch bekannt.
Der Umsatz des ersten Halbjahres lag mit 566 Millionen Euro um fünf Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg dagegen um 1,2 Prozent auf 94 Millionen Euro. „Es ist uns gelungen, Ergebnis und Rentabilität im zweiten Quartal zu verbessern“, sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters. Die HHLA hat ihre Beteiligungen an den Bahn-Zulieferverkehren für den Hamburger Hafen aus Polen und Tschechien neu sortiert. Zu diesem Zweck haben die HHLA und die Deutsche Bahn ihre Anteile bei den Gesellschaften im Hinterlandverkehr auf der Schiene entflochten. Die neuen Gesellschafterstrukturen gelten ab dem zweiten Quartal 2012. Danach verfügt die HHLA jetzt über 86,5 Prozent der Anteile an Metrans (vorher 51,5 Prozent) sowie über 74,5 Prozent der Anteile an Polzug (vorher 33,3 Prozent). Die bisherige 50-Prozent-Beteiligung der HHLA an der TFG Transfracht wurde von der Deutschen Bahn übernommen. Dadurch sind Mengen und Umsätze in diesem Bereich gesunken, das Ergebnis jedoch gestiegen.
Für das gesamte Jahr rechnet die HHLA mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro und einem EBIT zwischen 170 und 190 Millionen Euro. Ehrgeizigere Ziele vom Jahresbeginn musste der größte Hamburger Hafenkonzern bereits nach unten korrigieren. Die Häfen profitieren vom nach wie vor starken Welthandel, leiden aber auch unter der Unsicherheit durch die konjunkturellen Risiken in der Euro-Zone. Bei der HHLA arbeiten die Terminals zudem teilweise am Rande ihrer Möglichkeiten, weil große Schiffe mit vielen Containern in sehr knappen Zeitfenstern beladen und gelöscht werden müssen. Die Elbvertiefung soll hier Entlastung bringen. (dpa/diwi)