Hamburg. Der Hamburger Hafen setzt auf Brasilien als Wachstumsmarkt. „Brasilien kann eines der zentralen Länder für Wachstum im Hafenumschlag in den kommenden Jahren sein“, heißt es in einer Studie, die die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) am Dienstag in der Hansestadt veröffentlichte. „Die steigenden Warenmengen im Seeverkehr spiegeln die positive Entwicklung im Außenhandel mit Deutschland wider.“
Der Hafen will nun seine Beziehungen zu dem südamerikanischen Land intensivieren, wie HPA-Geschäftsführer Jens Meier ankündigte. So wolle Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im April nach Brasilien reisen. Im Vergleich zu anderen Nord-Häfen sei Hamburg dort bisher „nicht so präsent“. Hafen Hamburg Marketing (HHM) könnte sich nun vorstellen, in den nächsten Jahren in Brasilien eine Hafenrepräsentanz zu eröffnen, sagte Meier. HPA und HHM haben die Studie den Angaben zufolge gemeinsam erarbeitet.
Bereits mit dem Hafenentwicklungsplan 2025 habe der Senat eine klare Wachstumsstrategie vorgelegt, erklärte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). „Eine langfristige Hafenplanung kann nur funktionieren, wenn wir nicht nur den Hafen selbst ausbauen, sondern auch unsere internationale Vernetzung stetig verbessern.“
In diesem Jahr will die HPA rund 250 Millionen Euro in den Hafen investieren. So will die Behörde vor dem Containerterminal Burchardkai den hinein- und hinausfahrenden Verkehr trennen; bis 2019 sollen neben der neuen Rugenberger Schleuse fünf neue Brücken für den Straßen- und Schienenverkehr entstehen. In zwei Jahren ist Hamburg Gastgeber der Welthafenkonferenz 2015. Die Veranstaltung solle dazu genutzt werden, „uns als Welthafen zu präsentieren“, sagte Meier. Die HPA richtet die Konferenz aus.
Grüne fordern neues Geschäftsmodell für die HPA
Die Hamburger Grünen forderten unterdessen ein neues Geschäftsmodell für die HPA. „Die Konkurrenten in Rotterdam, Antwerpen, Barcelona und Bremen zeigen, dass schwarze Zahlen möglich sind“, erklärte der hafenpolitische Sprecher der Fraktion, Anjes Tjarks – und stützte sich auf die Antwort auf eine Kleine Anfrage. „Während in Hamburg 2011 fast 87 Millionen Euro draufgezahlt wurden, verbuchte die Rotterdam Port Authority ein Plus von rund 250 Millionen.“ Der Senat müsse ein tragfähiges Konzept entwickeln, um der HPA den Weg in die schwarzen Zahlen zu ebnen. (dpa/bw)