Santiago/Frankfurt. Die südamerikanische Fluglinie Latam, ein Zusammenschluss der chilenischen Lan und brasilianischen Tam, hat im dritten Quartal einen Verlust von umgerechnet 50 Millionen Euro eingeflogen. Es ist das erste konsolidierte Zwischenergebnis von den im vergangenen Juni vereinigten Airlines. Begründet werden die roten Zahlen mit der Anhebung der Unternehmenssteuern von 17 auf 20 Prozent in Chile, dem Sitz der Holding, einmaligen Fusionskosten sowie dem in diesem Jahr eingetretenen Wertverlust des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar von 24 Prozent.
Hingegen stieg der Umsatz von Juli bis September auf insgesamt 2,55 Milliarden, was einem deutlichen Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, in dem beide Airlines noch individuelle Unternehmensbilanzen vorlegten. Durch die Konsolidierung erwartet Latam bis 2016 jährliche Kosteneinsparungen zwischen 470 und 550 Millionen Euro. Gegenwärtig besteht die gemeinsame Flotte aus 323 Einheiten, davon sind 14 Vollfrachter. Bis 2015 ist die Anschaffung weiterer 56 Flugzeuge für einen Listenpreis von 7,16 Milliarden Euro geplant. Luftfracht trägt nach Unternehmensangaben gegenwärtig 13,4 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Frankfurt wird derzeit dreimal wöchentlich per Boeing-Frachter 777F angeflogen. Nach Angabe von Guido Henke, dem Europachef Cargo der Latam Airlines Group, haben die Triple-Seven-Frachter die vorher eingesetzte Boeing 767F sowohl auf den Amsterdam- als auch den Frankfurt-Strecken komplett abgelöst. „Damit bieten wir dem Markt eine zusätzliche Kapazität zwischen 40 und 45 Tonnen pro Start an“, so Henke. Amsterdam wird ebenso wie Frankfurt von Latam dreimal wöchentlich per Vollfrachter bedient. Hinzu kommen 69 wöchentliche Passagierflüge zwischen Europa und Lateinamerika, darunter elf von und nach Frankfurt. Zusammen bieten sie in ihren Unterflurkammern eine Frachtkapazität von rund 600 Tonnen. Dies entspricht etwa dem Anteil von sechs Boeing 777-Frachtern. (hs)