Hamburg. Der Hamburger Hafen hat im vergangenen Jahr den Umschlag von Gütern und Containern gesteigert und seine Marktposition damit ausgebaut. Der Seegüterumschlag erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 136,6 Millionen Tonnen, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Mittwoch in der Hansestadt mit. Der wichtige Containerumschlag kletterte sogar um 6,1 Prozent auf 9,3 Millionen Standardcontainer (TEU). Damit erhöhte sich der Hamburger Marktanteil unter den großen Häfen in Nordwesteuropa um einen Punkt auf 23 Prozent, vor allem zulasten Bremerhavens. Im Containerumschlag steht Hamburg in Europa auf Platz drei hinter Rotterdam und Antwerpen, weltweit auf Platz 17.
Eine Prognose für das laufende Jahr wollten die Verantwortlichen im Hafen nicht abgeben. Angesichts der wirtschaftlichen Risiken durch das Virus Sars-CoV-2 sei eine seriöse Vorhersage nicht möglich. „Das wird alle Häfen treffen“, sagte Marketing-Vorstand Ingo Egloff. Jens Meier, Chef der Hafenbehörde HPA, sagte: „Alle können froh sein, wenn wir das Niveau halten können.“ Der Hafen sei gut vorbereitet und vor allem durch seine starke Einbindung ins Eisenbahnnetz hoch attraktiv. Mit der Bahn wurden 2,7 Millionen TEU zwischen den Terminals im Hamburger Hafen und im Binnenland transportiert, das sind 10,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor und so viel wie noch nie. Im landseitigen Seehafen-Hinterlandverkehr der Verkehrsträger Bahn, Lkw und Binnenschiff wurden im Jahr 2019 insgesamt 5,8 Millionen TEU (+7,8 Prozent) und 97,5 Millionen Tonnen (+0,8 Prozent) umgeschlagen.
Neue Liniendienste sorgen für Wachstum
„Neben dem Start von vier neuen Transatlantik-Liniendiensten, die uns ein starkes Wachstum im Containerverkehr mit den USA und Mexiko brachten, sorgten auch ein neuer Asien- und ein Indiendienst sowie zwei Mehrzweckdienste für zusätzliche Ladung. Diesen Aufschwung nehmen wir mit in das Jahr 2020“, erläuterte Axel Mattern, Vorstandskollege von Ingo Egloff. Klar sei dennoch, „dass wir uns auf unserem Erfolg nicht ausruhen dürfen“, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann am Mittwoch. „Deshalb erhöhen wir kontinuierlich die Leistungsfähigkeit des Hafens: Großprojekte wie die Fahrrinnenanpassung und die Neubauten der Rethe- und Kattwykbrücke sind wichtige Assets für die Hafenkunden in aller Welt.“
Für das Jahr 2020 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem stabilen Ergebnis im Containerverkehr und einem leichten Anstieg beim Massengutumschlag. (dpa/ag)