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Hamburger Flughafen erhält neues Frachtterminal

20.09.2013 09:44 Uhr
Hamburger Flughafen erhält neues Frachtterminal
Das neue Frachtzentrum existiert vorerst nur als Computerdarstellung (Bildmitte)
© Foto: Flughafen Hamburg

Für 40 Millionen Euro entsteht in Hamburg das lang ersehnte neue Cargoterminal. Nun hofft man darauf, dass auch die Airlines Kapazitäten ausbauen.

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Hamburg. Auf dem Gelände des Airports Hamburg wird ein insgesamt 60.000 Quadratmeter großes Cargo Center entstehen. Das hat der Aufsichtsrat der Flughafen Hamburg GmbH heute beschlossen. Die Anlage, der ein Großparkplatz weichen muss, wird mit dem Vorfeld des Airports durch einen unter eine Querstraße führenden Tunnel direkt mit dem Vorfeld des Flughafens verbunden werden. Laut Plan wird der Baukomplex über eine Umschlagskapazität von jährlich bis zu 150.000 Tonnen verfügen. Das ist gut doppelt so viel wie die derzeitige Jahresmenge. Für die Anlieferung und Abholung von Sendungen sind 40 Lkw-Laderampen vorgesehen.

Flughafenchef Michael Eggenschwiler beschrieb die geplante Anlage mit den Adjektiven „schnell, schön, modern“. Mit der für den Sommer 2015 geplanten Inbetriebnahme ende die Ära des heutigen Frachthofes mit seinen veralteten Gebäuden, sagte er. „Was wir bei den Passagiergebäuden baulich bereits erfolgreich umgesetzt haben in den zurückliegenden Jahren, holen wir jetzt bei der Luftfracht nach“ so der Manager im Gespräch mit der VerkehrsRundschau unmittelbar nach der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Die Gesamtsumme bezifferte er mit 40 bis 45 Millionen Euro, die der Airport aus eigenen Mitteln aufbringen werde.

An der baulichen Konzeption haben nach Aussage Eggenschwilers die künftigen Nutzer, also speziell Spediteure und Frachtabfertigungsunternehmen, aktiv mitgewirkt. Deren Gestaltungsvorschläge seien in die Bauplanungen einbezogen worden. Laut Eggenschwiler werde dort künftig sowohl der so genannte Luftfracht-Ersatzverkehr abgefertigt, also die per LKW beförderte Tonnage, als auch die direkt von Hamburg aus abgeflogenen oder dort ankommenden Sendungen. Speziell für die Abwicklung eiliger Schiffs- und Flugzeugersatzteile sei die neue Anlage von großem Vorteil. Deren Umschlag könne dort deutlich zügiger als in den jetzigen Frachtanlagen erfolgen; zudem seien die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten vorteilhafter.

Hamburg soll Adresse für Vollfrachter werden

Zusammen mit dem im benachbarten Norderstedt bestehenden World Cargo Center, wo vor allem LKW-Fracht umgeschlagen wird, halte der Flughafen künftig genügend Kapazität für die Cargobranche bereit. Eggenschwiler wies darauf hin, dass eine moderne Luftfrachtinfrastruktur ein wichtiger Faktor für den Flughafen sei, um zusätzlichen Langstreckenverkehr zu akquirieren. So liegt der Anteil des Cargogeschäfts am Gesamtumsatz von Emirates beispielsweise, die Hamburg zweimal pro Tag per Boeing 777 anfliegt, bei rund 18 Prozent. „Durch das neue Frachtgebäude hoffen wir auch, dass Hamburg eine Adresse für Vollfrachter wird“, meinte der Flughafenchef.

Zukunft des alten Frachthofes noch ungewiss

Wann der heutige Frachthof abgerissen wird, nachdem das geplante Frachtzentrum errichtet wurde, ließ Eggenschwiler offen. Voraussichtlich werde der Altbau dann beseitigt, wenn die Pier Süd sechs zusätzliche Fluggastbrücken erhält. Der Bauantrag für das etwa 65 Millionen Euro teure Projekt wurde bereits 2012 vom Flughafen eingereicht.

Der jetzt bewilligte Bau des Luftfrachtzentrums hat eine lange Vorgeschichte. Schon seit Jahren fordern Spediteure, Airlines und Abfertiger adäquaten Ersatz für die veralteten und längst abgeschriebenen Anlagen auf dem heutigen Frachthof. Doch als die ersten Pläne für den Neubau Gestalt annahmen, sank das Tonnageaufkommen infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftkrise deutlich, so dass das Projekt aufgeschoben wurde. Dann drohte vor Monaten sogar das komplette Aus, nachdem sich die Lufthansa Cargo entschieden hatte, ihre LKW-Fracht aus Kostengründen vom Flughafen zum Norderstedter World Cargo Center auszulagern. Vor diesem Hintergrund ist die jetzt vom Aufsichtsrat erfolgte Weichenstellung pro Frachtzentrum ein mutiges und nach den Worten Eggenschwilers „wichtiges Signal für Hamburg als Luftfrachtstandort.(hs)

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